Das Thema Hilfzügel war auch unter den Wunschbeiträgen - deswegen habe ich mich heute mal daran gesetzt, einige davon zu beschreiben. Ich habe mich für die 4 entschieden, die im allgemeine Häufig diskutiert und Kritisiert werden.
Vorab sei gesagt:
Ich selbst nutze gerade bei der Longeneinheit hin und wieder zwei dieser 4 genannten, arbeite aber auch am Kappzaum! Ich mache es also davon abhängig, was ich gerade erarbeiten möchte.
Wie es der Name schon sagt, dienen sie als Hilfen für Anfänger, die ihr Pferd noch nicht selber über den Rücken an die Hand reiten können, oder werden bei der Ausbildung, oder Korrektur von Pferden eingesetzt. Das Ziel sollte IMMER sein, vom Hilfzügel wegzukommen- er dient NICHT als Dauerlösung für ein Problem.
Sie sollen beim Reiten, oder Longieren eine Hilfe sein, dass Pferd in die Korrekte Haltung zu bringen, heißt also: Allein durch den Einsatz eines Hilfzügels geht ein Pferd KEINESFALLS Korrekt! Er wirkt grob gesagt nur auf Hals und Kopf des Pferdes - die meisten Probleme liegen aber beim inaktivem "Motor" - der Hinterhand. Die Hinterhand wird man auch dank einem sich senkendem Kopf durch den Hilfszügel nicht aktiver bekommen- da muss gezielt dran gearbeitet werden.
Ich persönlich gebe meinem Pferd immer 15-20 Minuten Zeit zum Aufwärmen ohne die Verschnallung von Hilfszügeln.
Während der Arbeit sind sie maximal 10-20 Minuten in Verwendung und werden auch am Ende der Einheit wieder ausgeschnallt, um meinem Pferd nochmal 10 Minuten die Zeit zu geben sich im Schritt entspannt abzustrecken- so habe ich auch die Kontrolle, ob ich meine Arbeit richtig gemacht habe.
Was man leider häufig sieht, sind deutlich zu kurz verschnallte Hilfszügel, die das Pferd in eine Zwangsposition bringen und ein Loslassen fast unmöglich machen. Ein Hilfszügel sollte immer mindestens so lang verschnallt sein, dass die Stirn- Nasenlinie eine halbe Handbreit vor der Senkrechten stehen kann.
Ein Hilfszügel, denn ich gern verwende wenn ich an der Longe nicht nur das V/A, sondern auch die Arbeitshaltung erzielen möchte ist der Ausbinder (Bild 1). Korrekt verschnallt bilden sie bei normaler Kopfhaltung eine fast waagerechte Linie zwischen Trensenring und Verschnallung am sattel-/Longiergurt. Zu Tief verschnallt zwingen sie das Pferd nach unten, zu hoch verschnallt animieren sie das Pferd nicht mehr, sich vorwärts abwärts an das Gebiss zu strecken.
Viele kennen diese Ausbinder mit den Gummiringen, die für eine weichere Verbindung sorgen sollen. Ich bin der Meinung das die Ringe, oder gar Elastikeinsätze ein Pferd eher dazu animieren, sich auf dem Zügel abzulegen, deswegen nutze ich sie ohne Ringe und ohne Elastikeinsatz.
Die Wirkungsweise erklärt sich relativ leicht:
Diese Hilfszügel geben dem Pferd einen klaren Rahmen vor, es kann sich an dem Ausbinder anlehnen und stößt sich bei genügend (!) Hinterhandaktivität wieder am Gebiss ab.
Der Nachteil besteht darin, dass sie nach allen seiten begrenzen und ein Vorwärts- abwärts Strecken nicht erlauben - daws Pferd kommt eher hinten den Zügel, wenn es die Nase zu tief fallen lässt. Einige Pferde sehen darin auch einen Vorteil sich auf dem Gebiss abzulegen.
Der Dreieckszügel (Bild 2) soll das Pferd animieren, Kopf und Hals fallen zu lassen. Die Variante der tiefen Verschnallung unterstützt dieses Trainingziel, aber auch hier gilt wieder genügend Hinterhand aktivität, damit das Pferd im Brustkorb angehoben bleibt und nicht auf die Vorhand fällt.
Die höhere Verschnallungsvariante lädt das Pferd nicht so stark dazu ein sich V/A zu strecken und birgt die Gefahr, dass das Pferd hinter die Senkrechte kippt.
Ein Hilfszügel den ich ebenfalls gern hin und wieder nutze, um mein Pferd dazu zu animieren, sich vorwärts- abwärts an das Gebiss heran zu dehnen mit einer gewissen Anlehnung, ohne die Möglichkeit sich auf das Gebiss zu legen.
Im Vergleich zum Ausbinder ist hier allerdings deutlich weniger seitliche Begrenzung gegeben.
Der wohl umstrittenste Aller Hilfszügel ist Bild 3 - Der Schlaufzügel
Ein Hilfszügel, der Meiner Meinung nach NUR in sehr erfahrene Hände gehört!
Er sollte eigentlich dazu dienen, dass Pferd in die Dehnungshaltung zu locken, wird aber viel zu oft Missbraucht, um den Kopf des Pferdes in einer Position zu fixieren, oder gar stürmische Pferde besser kontrollieren zu können.
Er funktioniert nach dem Flaschenzugprinzip und wird in seiner Wirkung oft unterschätzt. Man kann mit dem selben Kraftaufwand schnell mehr als das Doppelte an Druck auf Pferdemaul und Genick ausüben, was zu Folge hat, das die Wirkung nach unten- hinten (Rückwärts- Abwärts erfolgt). Durch die Täuschung wird zu wenig nach getrieben und vor allem zu wenige nachgegeben! Man kann schnell mit mehreren Hundert Kilo Gewicht auf das Genick des Pferdes einwirken, was zur Folge hat, dass das Pferd sich im Hals eng macht und den Rücken weg drückt.
Zu Guter Letzt ein Hilfszügel, der Meiner Meinung nach verboten werden sollte - der Thiedemann Zügel (Bild 4)
Er wirkt sehr ähnlich dem Schlaufzügel nach dem Flaschenzug Prinzip und verschärft sofort die Zügelhilfe des Reiters, sobald das Pferd gegen die Hand geht.
Viel zu oft wird er Reitern empfohlen, die nicht in der Lage sind mit 2 Zügelpaaren zu reiten- dennoch ist die Wirkung gleichbleibend dem eines Schlaufzügels, wenn nicht sogar stärker, da der Thiedemann Zügel nicht dosiert eingesetzt werden kann.
Klar sollte sein, das KEINER der genannten Hilfszügel für's Springen oder den Ritt ins Gelände geeignet sind! Da sollte es lediglich ein gleitendes Ringmartingal sein, welches dem Pferd genügend Freiraum bietet, seinen Hals als Balance Stange zu nutzen!
Vorab sei gesagt:
Ich selbst nutze gerade bei der Longeneinheit hin und wieder zwei dieser 4 genannten, arbeite aber auch am Kappzaum! Ich mache es also davon abhängig, was ich gerade erarbeiten möchte.
Wie es der Name schon sagt, dienen sie als Hilfen für Anfänger, die ihr Pferd noch nicht selber über den Rücken an die Hand reiten können, oder werden bei der Ausbildung, oder Korrektur von Pferden eingesetzt. Das Ziel sollte IMMER sein, vom Hilfzügel wegzukommen- er dient NICHT als Dauerlösung für ein Problem.
Sie sollen beim Reiten, oder Longieren eine Hilfe sein, dass Pferd in die Korrekte Haltung zu bringen, heißt also: Allein durch den Einsatz eines Hilfzügels geht ein Pferd KEINESFALLS Korrekt! Er wirkt grob gesagt nur auf Hals und Kopf des Pferdes - die meisten Probleme liegen aber beim inaktivem "Motor" - der Hinterhand. Die Hinterhand wird man auch dank einem sich senkendem Kopf durch den Hilfszügel nicht aktiver bekommen- da muss gezielt dran gearbeitet werden.
Ich persönlich gebe meinem Pferd immer 15-20 Minuten Zeit zum Aufwärmen ohne die Verschnallung von Hilfszügeln.
Während der Arbeit sind sie maximal 10-20 Minuten in Verwendung und werden auch am Ende der Einheit wieder ausgeschnallt, um meinem Pferd nochmal 10 Minuten die Zeit zu geben sich im Schritt entspannt abzustrecken- so habe ich auch die Kontrolle, ob ich meine Arbeit richtig gemacht habe.
Was man leider häufig sieht, sind deutlich zu kurz verschnallte Hilfszügel, die das Pferd in eine Zwangsposition bringen und ein Loslassen fast unmöglich machen. Ein Hilfszügel sollte immer mindestens so lang verschnallt sein, dass die Stirn- Nasenlinie eine halbe Handbreit vor der Senkrechten stehen kann.
Ein Hilfszügel, denn ich gern verwende wenn ich an der Longe nicht nur das V/A, sondern auch die Arbeitshaltung erzielen möchte ist der Ausbinder (Bild 1). Korrekt verschnallt bilden sie bei normaler Kopfhaltung eine fast waagerechte Linie zwischen Trensenring und Verschnallung am sattel-/Longiergurt. Zu Tief verschnallt zwingen sie das Pferd nach unten, zu hoch verschnallt animieren sie das Pferd nicht mehr, sich vorwärts abwärts an das Gebiss zu strecken.
Viele kennen diese Ausbinder mit den Gummiringen, die für eine weichere Verbindung sorgen sollen. Ich bin der Meinung das die Ringe, oder gar Elastikeinsätze ein Pferd eher dazu animieren, sich auf dem Zügel abzulegen, deswegen nutze ich sie ohne Ringe und ohne Elastikeinsatz.
Die Wirkungsweise erklärt sich relativ leicht:
Diese Hilfszügel geben dem Pferd einen klaren Rahmen vor, es kann sich an dem Ausbinder anlehnen und stößt sich bei genügend (!) Hinterhandaktivität wieder am Gebiss ab.
Der Nachteil besteht darin, dass sie nach allen seiten begrenzen und ein Vorwärts- abwärts Strecken nicht erlauben - daws Pferd kommt eher hinten den Zügel, wenn es die Nase zu tief fallen lässt. Einige Pferde sehen darin auch einen Vorteil sich auf dem Gebiss abzulegen.
Der Dreieckszügel (Bild 2) soll das Pferd animieren, Kopf und Hals fallen zu lassen. Die Variante der tiefen Verschnallung unterstützt dieses Trainingziel, aber auch hier gilt wieder genügend Hinterhand aktivität, damit das Pferd im Brustkorb angehoben bleibt und nicht auf die Vorhand fällt.
Die höhere Verschnallungsvariante lädt das Pferd nicht so stark dazu ein sich V/A zu strecken und birgt die Gefahr, dass das Pferd hinter die Senkrechte kippt.
Ein Hilfszügel den ich ebenfalls gern hin und wieder nutze, um mein Pferd dazu zu animieren, sich vorwärts- abwärts an das Gebiss heran zu dehnen mit einer gewissen Anlehnung, ohne die Möglichkeit sich auf das Gebiss zu legen.
Im Vergleich zum Ausbinder ist hier allerdings deutlich weniger seitliche Begrenzung gegeben.
Der wohl umstrittenste Aller Hilfszügel ist Bild 3 - Der Schlaufzügel
Ein Hilfszügel, der Meiner Meinung nach NUR in sehr erfahrene Hände gehört!
Er sollte eigentlich dazu dienen, dass Pferd in die Dehnungshaltung zu locken, wird aber viel zu oft Missbraucht, um den Kopf des Pferdes in einer Position zu fixieren, oder gar stürmische Pferde besser kontrollieren zu können.
Er funktioniert nach dem Flaschenzugprinzip und wird in seiner Wirkung oft unterschätzt. Man kann mit dem selben Kraftaufwand schnell mehr als das Doppelte an Druck auf Pferdemaul und Genick ausüben, was zu Folge hat, das die Wirkung nach unten- hinten (Rückwärts- Abwärts erfolgt). Durch die Täuschung wird zu wenig nach getrieben und vor allem zu wenige nachgegeben! Man kann schnell mit mehreren Hundert Kilo Gewicht auf das Genick des Pferdes einwirken, was zur Folge hat, dass das Pferd sich im Hals eng macht und den Rücken weg drückt.
Zu Guter Letzt ein Hilfszügel, der Meiner Meinung nach verboten werden sollte - der Thiedemann Zügel (Bild 4)
Er wirkt sehr ähnlich dem Schlaufzügel nach dem Flaschenzug Prinzip und verschärft sofort die Zügelhilfe des Reiters, sobald das Pferd gegen die Hand geht.
Viel zu oft wird er Reitern empfohlen, die nicht in der Lage sind mit 2 Zügelpaaren zu reiten- dennoch ist die Wirkung gleichbleibend dem eines Schlaufzügels, wenn nicht sogar stärker, da der Thiedemann Zügel nicht dosiert eingesetzt werden kann.
Klar sollte sein, das KEINER der genannten Hilfszügel für's Springen oder den Ritt ins Gelände geeignet sind! Da sollte es lediglich ein gleitendes Ringmartingal sein, welches dem Pferd genügend Freiraum bietet, seinen Hals als Balance Stange zu nutzen!

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