Dienstag, 30. Juni 2015

Wenn der eigene Ehrgeiz zu groß wird....

Wer kennt es nicht?

Man bereitet sich auf eine Prüfung vor  und so wirklich trainiert hat man sein Pferd eigentlich noch gar nicht...

Der "große" Tag rückt näher und man will sich natürlich nicht blamieren - und wenn man sich schon die Mühe macht in der früh aufzustehen, während alle anderen Nicht - Reiter ausschlafen, um alles auf Hochglanz zu polieren dann soll es sich ja auch lohnen!

Ohne Übung wird man aber nicht zum Meister und ausgerechnet kurz vor dem großem Auftritt geht plötzlich nichts mehr - das Pferd ist gelangweilt, weil es zum 20. Mal die Dressuraufgabe durchlaufen muss und mittlerweile jede Lektion auch im Schlaf beherrscht, aber der Reiter will Perfektion - gut ist noch nicht gut genug, man muss ja immer besser sein als die Konkurrenz.

Schlechte Tage so kurz vor dem Turnier? Die darf es nicht geben! Jetzt muss das Pferd "funktionieren" - danach kann es mal wieder ein bisschen rum dümpeln und halbe Sachen machen, aber bitte nicht jetzt!




Das Pferd verliert so langsam aber sicher immer mehr die Lust an dem was es tun soll, den Reiter ärgert das ganze - schließlich hat einen doch gerade jetzt der Ehrgeiz gepackt und man will nicht unzufrieden beenden.....


Damit beginnt oft der Teufelskreis:

Irgendwann wird auch der Reiter ungeduldig - vielleicht sogar sauer, man beginnt die Diskussion mit seinem Pferd, es kann ja schließlich - wenn es denn will!

Aber jetzt, ausgerechnet jetzt will der "Esel" nicht und schaltet auf stur....


Wenn man dann nicht aufpasst, hat man auch ganz schnell mal das Pferd sauer gemacht und dann tut es gar nichts mehr, außer auf unseren Druck mit einem Gegendruck zu reagieren!

Manchmal ist es nicht so leicht, die Grenze zwischen dem Gesundem und dem falschen Ehrgeiz sofort zu erkennen, aber spätestens wenn das Pferd mit immer weniger Elan bei der Sache ist, sollten wir nicht strafen, sondern positiv bestärken und auch mal "5 gerade sein lassen".

Warum sollte das Pferd sich auch weiterhin die Mühe machen zu gefallen, wenn wir dann immer noch mehr fordern?


Auch ein Pferd darf mal einen schlechten Tag haben und unmotviert sein - was kurz vor dem Turnier nicht sitzt wird man auch in 5 Tagen nicht mehr rein kriegen. Weniger an die Konkurrenz denken und mehr für sich als Team arbeiten ist der Weg zum Erfolg. Auch eine nicht gelungene Prüfung darf man mit einem Lächeln und einem Lob für seinen Partner verlassen, wenn man als Team an diesem Tag alles gegeben hat!


Man kann nicht immer die Konkurrenz besiegen, aber man nimmt jedes Mal eine ganz wichtige Erfahrung mit nach Hause - nämlich die, dass der Partner Pferd auch unsere Anspannung wahrnimmt und ebenso aufgeregt wie wir selbst das Viereck betritt, aber trotzdem das Beste aus der Situation heraus holt!



Copyright der Fotos:
https://www.facebook.com/pages/Michelles-Photography-colourful-world/1456495671235515?fref=ts


Samstag, 27. Juni 2015

Wann ist man ein Team?

Wann ist man ein Team? 
Manche bezeichnen sich vom ersten Tag an als Team, andere sagen es braucht Jahre - aber wann genau ist man ein Team?

Ist es die Definition "Team" auf die man sich beschränkt, oder doch die eigene Interpretation? 

Das Pferd - Reiter paar manchmal Harmonie pur, aber auch manches mal der Kampf gegeinander- die Konkurrenz im Nacken will man alles richtig machen und zerbricht wohl möglich an den eigenen Erwartungen?!

Ein Team- es sollte sich blind verstehen, harmonisieren- sich akzeptieren und respektieren!

Ein Team: Das ist das unsichtbare Band zwischen Pferd und Reiter, welches Wortlos, für andere kaum sichtbar kommuniziert und sich trotzdem versteht.

Das Vertrauen eines Pferdes zu erlangen erfordert Feingefühl- es für immer zu gewinnen heißt lernen winzig kleine Signale zu sehen und richtig zu deuten.

Es geht nicht um Kräfte messen, oder Konkurrenz besiegen- all das ist kein Gewinn...

Ein Team: Es ist ein Gewinn- der größte Gewinn eines jeden selbst! Ein solch starkes Tier schenkt uns seine Sanftmut- es beschützt uns und lässt sich beschützen!

Das vertrauen- das wortlose miteinander,
Ein Blick in die Augen um zu wissen was es fühlt....

Sicherheit vermitteln, vertrauen und Liebe schenken- all das Bedingungslos zurück zu bekommen von einem Tier welches einst unsere Beute war....


Es ist kein Geschenk! Dennoch ist es kein Geheimnis die Sprache der Pferde zu erlernen, zu kommunizieren...

Durch's viereck tanzen- über Hindernisse fliegen und durch Wälder schweben - es ist kein Traum....

Es ist mehr als ein Gefühl - es ist Leidenschaft und Aufopferung um den größten Gewinn zu erzielen.

Es wird nicht geehrt mit einem Pokal aus Gold- es wird belohnt mit dem größten Beweis...


Das Team - ein jeder kann es werden! Es gibt keine Konkurrenz- man wird sich selbst zum größten Konkurrenten wenn man versucht zu kämpfen....

Man muss nicht kämpfen um zu gewinnen- man muss nur verstehen miteinander, füreinander einzustehen.




Ein Pferd zu besitzen bedeutet im www....


Für viele bedeutet ein Pferd zu besitzen vor allem eines:

Man geht in den Stall und reitet wenn einem danach ist - das Pferd hat dann zu "funktionieren" - was oft vergessen wird, oder scheinbar unwichtig erscheint ist:

Ein Pferd ist immer noch ein Lebewesen und es will mehr als nur Funktionieren - es stellt auch Ansprüche die leider nicht selten untergehen- es kann seine Bedürfnisse nicht in Worte fassen, es kann nicht unsere Sprache lernen- es ist unsere Aufgabe seine Sprache zu lernen und zu verstehen!

Bevor man sich ein Pferd anschafft sollte man sich bewusst sein, dass es nicht immer nur schöne Seiten mit sich bringt - ein gewisses Maß an Grundkenntnissen sollte vorhanden sein- vor allem aber muss man wissen was es heißt Verantwortung zu übernehmen!!!

Oftmals werden Menschen zerissen weil ein Bild zeigt, dass die Reiterlichen Fähigkeiten nicht an die eines Fortgeschritteneren heran kommen- aber niemand fragt sich was dahinter steht, wie sehr diese Person sich bemüht....

Wir alle haben irgendwann einmal angefangen und sicher ist niemand mit einem nahezu perfektem reiterlichem können auf's Pferd gestiegen- wir alle mussten lernen und nicht nur das reiten.

Theorie und Praxis das sind zwei Grundverschiedene Dinge - und doch geht das eine ohne das andere nicht.

Ein Pferd zu besitzen heißt zu lieben,zu hoffen, zu kämpfen und zu ehren und natürlich gemeinsam Spaß an den Dingen zu haben die man tut.

Nur weil man nicht perfekt im Sattel sitzt und der Elite des Reitsports angehört, heißt es nicht, dass man sich nicht mit vollem Ehrgeiz um das geliebte Tier kümmert, es umsorgt und an seiner Seite ist wenn es ihm nicht gut geht.

Oft habe ich die Erfahrung gemacht, dass es bei vielen in der Verzweiflung endet, wenn das Pferd plötzlich nicht mehr funktioniert so wie es soll...

Warum? Das kann ich nicht beantworten- vielleicht weil man sich selbst nie in so einer Situation gesehen hat und nicht bedacht hat, dass es mehr ist als zu reiten?

Wir üben einen Sport aus, mit einem Lebewesen das man nicht in die Ecke stellt wenn es mal kaputt geht- es ist kein Ball den man ersetzt wenn er nicht mehr gut genug ist! Es ist unsere Aufgabe alles dafür zu tun um es wieder hinzubekommen, dazusein, es zu alzeptieren und zu respektieren.


Es macht mich wahnsinnig wütend, wenn ich lese das kranke Tiere weg geschafft werden müssen, weil sie nicht mehr so zu gebrauchen sind wie wir uns das vorstellen- Pferde tun so viel für uns, da wäre es spätestens dann, wenn das Tier nicht mehr "funktioniert" an der Zeit mal ein kleines bisschen Dankbarkeit zu zeigen und es so zu lieben wie es ist.


Ich finde es erschreckend wie oft der Satz fällt: Du kannst ihn/sie nicht am Zügel reiten, geb es ab! REITEN ist nicht alles- und reiten ist ein Prozess des Lernens! Natürlich gehört da ein guter Trainer an die Seite - und trotzdem heißt es nicht das man nicht alles für sein Tier geben würde. Ich zweifel eher bei denen die sich selbst zur "Elite" zählen, ob sie all dies auch tun würden- klar gibt es ausnahmen und schwarze Schafe überall. Trotzdem kann man anhand dessen wie gut oder schlecht jemand reitet nicht ausmachen was dieser jemand alles für sein Tier geben würde!




Trägt das Pferd kein Eskadron ist es nichts Wert!

Trägt das Pferd kein Eskadron ist es für den Besitzer Wertlos?

Ja, die Frage stell ich mir gerade ernsthaft...

Ich wurde ja nun schon des öfteren gefragt, wieviele Set's wir besitzen- nach wie vor nur ein einziges von BR.
Da kommt doch dann tatsächlich das Argument: Wenn dein Pferd dir nichts bedeutet, warum besitzt du es dann?

Normalerweise belächel ich sowas ja, aber diese Aussage hat mich wirklich sprachlos gemacht...

Also, mal ganz ehrlich dem Pferd ist es doch wohl völlig Wumpe was es trägt- hauptsache es scheuert oder drückt nichts.
Davon abhängig zu machen wieviel einem das eigene Pferd bedeutet - ein Vergleich der Gewaltig hinkt.

Mir ist es wichtiger, dass mein Pferd artgerecht gehalten wird, hochwertiges Futter bekommt, regelmäßig Schmied, Sattler Zahnarzt und Tierarzt sieht und das ich guten Unterricht bekomme, als 30 Outfits im Schrank die ich eh nie benutzen würde.

Es ist ja nun wirklich jedem selbst überlassen und meinetwegen darf jeder 1000 Euro im Monat in Eskii investieren- wenn ich dann aber mal stöbere und lese das die Pferde nur 30 Minuten am Tag in die Führanlage kommen und am Abend dann 1,5 Stunden trainiert werden- den Rest des Tages leider in der Box verbringen müssen weil sie sich sonst dreckig machen , oder verletzen könnten...
... Zahnarzt muss warten- es muss erst noch schnell die neue Kollektion gekauft werden und dann ist kein geld mehr da....
da stellen sich meine Nackenhaare auf!

Wer so denkt, dem ist das eigentliche Wohlergehen des Pferdes (entschuldigt meine Wortwahl) Scheiß egal.
Da hätte es ein Schaukelpferdchen zum anschauen wohl besser.

Es scheint ein wenig in Vergessenheit zu geraten das das Pferd LEBENDIG ist und auch gewisse Ansprüche stellt, die eigentlich gar nicht so hoch - und nicht allzuschwer zu erfüllen sind.

Aber nein- der Stall in dem das Pferd täglich in der Herde draußen steht kostet direkt 100 Euro mehr- da bin ich ganz ehrlich bereit die 100 in das Wohlergehen meines Pferdes zu investieren und auf teure "unnötige" Extras zu verzichten!

Eine schicke "Eskii Schabbi" steigert weder Wohlbefinden, noch Gesundheit oder Leistungsbereitschaft- frische Luft, freie Bewegung in der Herde und Ausgleich zur Arbeit hingegen schon.

Auch das Argument ich habe Angefangen Eskadron zu kaufen damit ich mehr Liker auf meiner Seite bekomme fällt mal ganz klar durch das Raster. Warum braucht denn jeder 20.000 Liker? Ach stimmt, wahrscheinlich, um ganz viele "Hater" zu mobilisieren, damit man 300 Mal mit dem Löschen der Seite drohen kann, was den positiven Nebeneffekt hat Aufmerksamkeit zu bekommen.

Warum fällt es so vielen so schwer zu verstehen, dass unsere Pferde weder Modepüppchen sind, noch von der Suche nach Aufmerksamkeit der Besitzer auf Facebook profitieren?

Kann man sich nicht einfach selbst treu bleiben und zu dem stehen, was und wer man ist?




Der neue Trend - das Problempferd

Der neue Trend? Das "Problempferd"

Zuerst hatten sie alle Charackter,ein Herz, 4 Hufe, 2 Ohren usw, jetzt sind sie alle vom Problempferd zum Reitpferd?

Warum entwickelt es sich so stark? Ist man stolz darauf ein Pferd zu haben welches in den Allermeisten Fällen als Problempferd abgestempelt wird, weil es nicht so funktioniert wie der Mensch es gern hätte? Oder sind es tatsächlich alles Pferde die wirklich viel durchgemacht haben - was natürlich auch irgendwann mal der Mensch versaut hat?

Überall dort, wo eine Rangordnung nicht so funktioniert, wie der Mensch sie sich vorgestellt hat, hört man Begriffe wie Problempferde...

Ein sich selbst als ranghöheres tituliertes Geschöpf erteilt ein Kommando und das rangniedrigere weigert sich, das Kommando auszuführen. Was passiert da? Wer hat dort tatsächlich ein Problem? Das Pferd?

Ganz offensichtlich hat das Problem in den meisten Fällen der angeblich Ranghöhere. Denn die eigentlich in der Hirarchie weiter unten stehenden tun das, was sie wollen und nicht das, was sie sollen.

Es gibt viele schreckliche Beispiele, wo sogenannte „Problempferde“ mit Gewalt und Brutalität „erzogen“ werden. Man will ihren Willen brechen, weil man keine andere Möglichkeit sieht, sie sich unterzuordnen. Dabei ist es für jedes Pferd ein ganz natürliches Verhalten, sich "unterzuordnen", wenn ihm ein ranghöheres Mitglied seiner Herde – in diesem Fall der Reiter – vermittelt das er Sicherheit gebührt. Dies gelingt aber nur, wenn das Pferd die Sprache seines Menschen versteht und was noch viel wichtiger ist: Wenn der Mensch die Sprache seines Pferdes beherrscht.

Pferde sind von Natur aus friedliche und freundliche Tiere, die ihre Fähigkeiten und Grenzen gut kennen. In einer Herde wird die Leitstute nur so lange anerkannt sein, wie sie das Vertrauen der Tiere aufrecht erhalten und ihnen Sicherheit bieten kann.
Vertrauen, Zuverlässigkeit und agressionsfreier Umgang mit dem Pferd sind die Grundpfeiler jeder guten Erziehung. Alles andere erzeugt Angst und unkontrolliertes Verhalten

Ein Tier das schon etliche schlechte Erfahrungen gesammelt hat, wird vielleicht immer ängstlich sein und dadurch unberechenbar. Und nur wer ausreichend Geduld und Verständnis aufbringen kann, wird beispielsweise Verhaltensweisen wie das plötzliche Bocken, Ausschlagen oder Beißen, eventuell kompensieren können. Dazu benötigt man aber Hilfe von erfahrenen Fachleuten, denn oftmals dauert es Jahre, bis so ein Tier wieder Vertrauen fasst.

Hilfreich ist es, wenn man sich viel Zeit für sein Pferd nimmt, mit ihm spricht und auch dann mit ihm zusammen ist, wenn man nicht reiten möchte. Man kann auf der Weide oder in der Reithalle noch so viel anderes machen, oder auch einfach spazieren gehen – eben Zeit mit ihm verbringen. Unerlässlich ist es auch, sich mit der Körpersprache der Pferde auseinanderzusetzen. Nur wer diese versteht und sich so verhält, dass sein Pferd ihn verstehen kann, wird irgendwann wieder Vertrauen aufbauen können. Wie weit das gelingt, hängt zum einen ab von der Dauer und der Art der Vorerfahrungen und zum anderen von der Geduld seines neuen Besitzers. Ebenso wichtig ist ein konsequentes Verhalten, weil der Mensch dadurch für sein Pferd berechenbar und zuverlässig wird!

Und wieviele haben jetzt TATSÄCHLICH ein Problem Pferd, oder ist man doch selbst das Problem?




"NUR" ein Freizeitpferd

Da das Thema "Freizeitpferd" ja momentan recht aktuell ist möchte ich auch mal was dazu sagen:

Ich bin der Meinung, auch ein Freizeitpferd hat das Anrecht auf eine solide Grundausbildung. Ein Reiterliches Niveau hat nichts mit Turniereiterei zu tun, sondern in erster Linie mit der Gesunderhaltung der Pferde. 

Die Grundlegenden Lektionen sollte jedes Gut gerittene Pferd beherrschen. Es geht nicht um hohe Versammlungsgrade, aber um die Gymnastizierung und Rittigkeit der Pferde.

Wenn man mal überlegt, dass Kreuzverschläge in den meisten Fällen Freizeitpferde betrifft, dann passiert das sicher nicht ohne Grund.

Eigentlich ist kein Pferd dazu gemacht einen Reiter zu tragen, gerade deshalb ist es wichtig, die Pferde Gesunderhaltend zu reiten!

Einmal in 3 Wochen das volle Programm aufzufahren ist eher Kontraproduktiv, da die Muskulatur dann übersäuert, jeder kennt es - Muskelkater.

Ich höre oft, dass Landra als "Freizeitpferd" zu viel arbeiten muss- ehrlich gesagt sehe ich das anders. Sie macht zwar täglich etwas, aber sie darf auch genauso Pferd sein. Jetzt in den Sommermonaten lebt sie 24 Stunden draußen auf 10 Hektar zusammen mit 9 anderen Pferden. Die Wintermonate sind die Pferde auch den ganzen Tag draußen in der Herde, bestens versorgt mit Heuraufen und ausreichend Platz um sich zu bewegen.

Da sie wie bekannt Rehepferd ist und auch mit Kraftfutter (Hafer) gefüttert wird ist es für sie besonders wichtig sich ausreichend zu bewegen.

Das sie jetzt (nächste Woche) ein Turnier geht hat seine Gründe:

Ich finde einfach das ist eine Erfahrung die auch ein Freizeit Pferd mal machen sollte. Wir haben bewusst ein ganz kleines Turnier gewählt und einen Veranstaltungsort den sie bereits kennt, zudem war ich am vergangenen Wochenende ja nochmal mit ihr da um zu gucken.

Außerdem finde ich es ganz interessant, mal unabhängig bewertet zu werden.
Wir haben nicht sonderlich viel mehr gearbeitet als vorher, eigentlich genauso viel wie vorher- nur das wir ein paar Kleinigkeiten noch etwas verfeinert haben. Ich versuche immer die Arbeit so Abwechslungsreich wie möglich zu gestalten, damit sie den Spaß daran nicht verliert.

Eine Lektion - nämlich das Viereck verkleinern sitzt auch immer noch nicht, da ist zwar die Seitwärtsbewegung toll, jedoch versteht sie noch nicht so ganz das Vorwärts- Seitwärts, aber das ist auch völlig OK. In erster Linie geht es nur darum mal eine neue Erfahrung mit zunehmen um darauf wieder aufbauen zu können. Was jetzt noch nicht klappt werden wir in den paar Tagen auch nicht mehr hin kriegen- ist aber nicht schlimm. Ich fahre dort frei von jeglichen Erwartungen hin und lass mich einfach mal überraschen was passiert 








wink“-Emoticon



Hufrehe - Alles was Du zu diesem Thema wissen musst

Hufrehe:

was ist das?
Welche Auslöser gibt es?
Was genau passiert bei einer Hufrehe?
Wie erkannt man es?
Was ist das "4 Stufen Modell"?
Wie behandelt man Rehe?
Sind Hufrehe heilbar?
Wie beugt man vor?

Was ist Hufrehe überhaupt?

Die Hufrehe (Laminitis) ist eine Entzündung der Lederhaut, wobei sich die Hufkapsel von der Lederhaut ablöst. Die akute Hufrehe ist ein Notfall und bedarf der sofortigen Behandlung; in Extremfällen kann es zum Ausschuhen kommen. Die chronische Rehe kann zu einer Hufbeinrotation führen.

Welche Auslöser/Ursachen gibt es?

Eine Hufrehe kann durch mehrere Ursachen bedingt sein. Ihnen ist gemeinsam, dass sie zu einer Störung der Mikrozirkulation des Blutes im Bereich der Huflederhaut führen.

Die Belastungsrehe entsteht durch Überbelastung des Hufes. Sie wird vor allem durch langes Laufen auf harten Böden ausgelöst („Marschrehe“) oder durch Überlastung eines Hufes z. B. nach der Ruhigstellung des gegenüber liegenden Beines. Auch lange Stallphasen können aufgrund der dadurch ausgelösten Störung der Blutzirkulation zu einer Rehe führen („Stallrehe“). In seltenen Fällen können auch Fehler der Hufbearbeitung eine Rehe auslösen.

Die Futterrehe ist die am weitesten verbreitete Hufrehe und wird durch falsche Fütterung verursacht. Eine kohlenhydratreiche Nahrung fördert das Entstehen von Stoffwechselstörungen. Strukturlose, kohlenhydratreiche Futtermittel (z. B. Getreide) führen zu einer explosionsartigen Vermehrung der Streptokokken (kohlenhydratspaltenden Bakterien- Kohlenhydrate sind Zucker!) im Dickdarm und zu einer massiven Freisetzung von Milchsäure (Milchsäure ist auch in Heulage und Silage enthalten). Diese verursacht ein Massensterben der rohfaserverdauenden Bakterien und eine Freisetzung von Giftstoffen (Endotoxine) und eine Übersäuerung im gesamten Organismus. Ähnlich können bei der Rehe durch Wasseraufnahme durch Aufnahme größerer Mengen kalten Wassers vermutlich die Darmflora geschädigt und Endotoxine freigesetzt werden.

Eine Geburtsrehe kann durch Verbleiben von Kleinstteilen der Nachgeburt in der Gebärmutter entstehen. Hierbei kommt es zu einer bakteriellen Zersetzung und der Aufnahme von Endotoxinen in die Blutbahn.

Bei der Vergiftungsrehe werden im Darm ähnliche Vorgänge wie bei der Futterrehe ausgelöst. Vergiftungen können entstehen bei Aufnahme von Giftpflanzen wie z. B. Wicken, Robinie, Rizinus und Eicheln sowie durch Herbizide, Fungizide, Pestizide, Schimmelpilze, Pilzsporen und Schlangenbiss. Gelegentlich sind aber auch Impfungen und Wurmkuren die Auslöser einer Vergiftungsrehe, wenn ein massiver Parasitenbefall vorlag und große Parasitenzahlen absterben. Hier besteht eine Inkubationszeit von 2 bis 21 Tagen.

Bestimmte Medikamente können die Ursache für eine Medikamentenrehe sein. Unter besonderem Verdacht stehen Cortisonpräparate.

Eine Rehe kann auch als Folge- oder Begleitkrankheit beim Cushing-Syndrom, Schilddrüsenerkrankungen, Zyklusstörungen der Stute (Dauerrosse oder ausbleibende Rosse), Koliken (Vergiftung durch Dickdarmgärung) und Darmentzündung infolge von Durchfallerkrankungen sowie als Folge einer Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) oder Kreuzverschlags entstehen. Auch Strom- oder Blitzschlag können eine lokale Entzündung und damit eine Rehe hervorrufen.

Was genau passiert bei einer Hufrehe?

Im Huf kommt es zu einer Entzündung, bei der es zu einer lokalen Durchblutungsstörung mit Austritt von Gewebsflüssigkeit und festen Bestandteilen (Blutkörperchen) aus den Blutgefäßen der Lederhautblättchen kommt. Es kommt zu einer Ödembildung und Schwellung. Dieser Flüssigkeitsaustritt verursacht durch die fehlende Ausdehnungsmöglichkeit im Huf hochgradige Schmerzen. Darüber hinaus fördert der Flüssigkeitsaustritt den Ablösungsprozess der reißverschlussartig ineinander greifenden Lederhautblättchen (innen) von den Oberhautblättchen (außen).
In der Frühphase führt eine Adrenalinausschüttung zu einer Verengung der Arteriolen mit einer (nur wenige Sekunden bis Minuten dauernden) Minderdurchblutung. In der 2. Phase löst sich der Arteriolenspasmus unter dem Einfluss des vegetativen Nervensystems, woraus eine lokale Blutfülle (Hyperämie) resultiert. Schließlich führen sog. Mediatoren zur Verengung der Venolen mit Blutstau (Stase), die mit Sludge-Phänomen, Thrombozytenaggregation, Thrombose, Permeabilitätsstörung und Exsudation einhergeht.

Bei Bestehen einer Entzündung über 48 Stunden spricht man von chronischer Rehe. Folgen können ein Absinken des Hufbeins in die Kapsel, eine Rotation des Hufes um das Hufgelenk, wobei die Hufbeinspitze zum Boden hin tendiert, oder die Kombination der beiden Varianten sein.

Bei schwerer Rehe übt die Hufbeinspitze starken Druck auf die Sohle aus. Die Hufbeinspitze weicht dem Druck von unten aus, indem sie sich verformt („Skispitze“) bzw. in dem sich Knochensubstanz abbaut. In noch schwereren Fällen bricht die Hufbeinspitze durch die Sohle (Hufbeindurchbruch).

Das Endstadium bildet das Ausschuhen, bei dem sich die Hufkapsel komplett ablöst. Von der Mehrheit der Tierärzte wird in diesem Stadium ein Erlösen des Tieres angeraten. Auch hier ist Heilung theoretisch möglich. Bei der herkömmlichen Behandlung muss das Pferd jedoch dazu bis zu 2 Jahre seines Lebens überwiegend liegend und hängend verbringen. Der Erfolg der Therapie kann nicht garantiert werden.

Woran erkennt man Hufrehe?

Zu Beginn ist ein eher kühlerer Huf als im Normalzustand feststellbar. Da dieser Zustand nur im Minutenbereich liegt, wird dieses erste Symptom jedoch nur selten bemerkt. Wenn bereits eine Entzündung eingetreten ist, wird ein wärmerer Huf beobachtet. Der Kronrand ist leicht geschwollen. Die Pferde zeigen einen klammen, verhaltenen Gang, d. h. die Schritte werden kurz und flach, später steif. Die Steifigkeit der Bewegungen wird beim engen Wenden des Pferdes besonders deutlich. Eine erhöhte Pulsation der Zehenarterien kann an der Hinterseite des Fesselkopfs ertastet werden. Beim Abtasten der Sohle mit der Hufuntersuchungszange zeigt sich eine erhöhte Schmerzhaftigkeit.

Sind alle vier Beine oder nur die Vorderbeine von der Rehe betroffen, stellt das Pferd die Hinterbeine nach vorn unter den Bauch und verlagert das Gewicht auf die Hinterhand und auf die Trachten (Ballenfußung). Sind die Hinterbeine erkrankt, bringt das Pferd die Vorderbeine weit nach hinten unter den Bauch, senkt als Gegengewicht den Kopf und belastet die Hinterhufe abwechselnd. Ist nur ein Bein betroffen, wird es dieses hochhalten.

Als Zeichen der Allgemeinstörung kommt es zu einer Erhöhung der Atem- (normal 8-16/min in Ruhe) und Pulsfrequenz (normal 30-44 pro Minute), eventuell tritt Fieber (>38,4 °C) auf. Weitere Anzeichen sind häufiges Liegen, Schmerzen, Angstzustände und Unruhe.

Das 4 Stufen Modell

Die akute Hufrehe wird nach einem Vierstufenmodel eingeteilt:

Grad 1: In der Ruhe hebt das Pferd die Hufe ständig abwechselnd. Im Schritt ist keine Lahmheit zu erkennen, im Trab ist der Gang kurz und steif.
Grad 2: Das Pferd geht im Schritt zwar willig, aber steif vorwärts. Das Aufheben eines Fußes ist ohne Schwierigkeiten möglich.
Grad 3: Das Pferd bewegt sich äußerst widerwillig und wehrt sich heftig gegen den Versuch, einen Fuß aufzuheben.
Grad 4: Das Pferd weigert sich, sich zu bewegen. Es ist nur durch Zwang zum Laufen zu bringen. Eventuell wird auch das Fressen durch zu große Schmerzen eingestellt.

Wie behandelt man Hufrehe?

-Sofortmaßnahmen
Die sofortige Verständigung eines Tierarztes hat bei der Rehe oberste Priorität.

Ideal ist das sofortige und anhaltende Kühlen der befallenen Hufe mit sehr kaltem Wasser. Zur Not können die Hufe auch in einen Eimer mit kaltem Wasser gestellt werden. Eine Kühlung der Hufe trägt dazu bei, den Entzündungsprozess zu hemmen und lindert den Schmerz. Nach Absprache mit dem Tierarzt kann, falls dessen Eintreffen durch andere Notfälle noch mehrere Stunden dauert, Acetylsalicylsäure verabreicht werden.

Eine sofortige Futterumstellung ist bei allen Arten der Rehe, also nicht nur bei der Futterrehe, zu empfehlen. Es sollte nur Heu und Stroh verfüttert werden. In der Akutphase der Rehe und zur Prophylaxe empfiehlt es sich, Rauhfutter mit niedrigem Futterwert (geringe Eiweiß- und Fruktankonzentration, z. B. Haferstroh und abgelagertes Heu) als Hauptnahrungsmittel einzusetzen oder die Heugabe zu verringern und durch Stroh zu ersetzen.

Das Pferd sollte, wenn möglich, auf einen weichen Untergrund gestellt und Stress unbedingt vermieden werden. Falls ein Transport notwendig ist, können die Hufe mit Schwämmen oder Verbänden abgepolstert werden.

- Behandlung durch den Tierarzt
Bei der akuten Rehe stehen Durchblutungsförderung und Schmerztherapie im Vordergrund. Hier werden zum Beispiel Acepromazin, Heparin (kann nachweislich die Entstehung von Rehe verhindern), Ginkgo biloba und Acetylsalicylsäure eingesetzt. Diuretika können im Frühstadium durch Entwässern Ödeme reduzieren. Begleitend können entgiftende (Lebertherapeutika) und nierenanregende Substanzen sowie homöopathische Mittel verabreicht werden, für die es aber keinen Wirkungsnachweis gibt.

Chronische Reheformen bedürfen der Abklärung der Veränderungen durch Röntgen- oder computertomographische Aufnahmen.

Zusätzliche Therapie Maßnahmen:
- Der Gips

Es gibt drei Typen von Rehegipsen. Der Sinn liegt in der völligen Entlastung der schmerzenden, geschädigten Zehe durch Gewichtsverlagerung auf den Trachtenbereich und der Entgegenwirkung des Zugs der tiefen Beugesehne, um die damit verbundene Drehung des Hufbeins zu verhindern oder aufzuhalten.

Der untere Rehegips wird ausschließlich auf den Huf bei leichter Rehe aufgebracht, mit den oben beschriebenen Vorteilen. Er kann problemlos direkt zur Soforttherapie im Stall angebracht werden.
Der mittlere Rehegips zieht bereits den Fesselkopf zum Tragen der Körperlast heran. Dabei wird zur unteren Unterstützung des Hufes der Gips um den gesamten Huf bis hinauf zum Fesselkopf verlegt.
Der hohe Rehegips wird bei noch schwereren Reheveränderungen nötig. Dieser wird bis unterhalb des Vorderfußwurzelgelenkes angebracht, um eine bessere Verteilung der Traglast zu erreichen. Der mittlere und hohe Rehegips können und sollen nur unter Klinikbedingungen angebracht werden, da dies eine schwierige, absolute Genauigkeit und eine Aufhängevorrichtung oder mehrere starke Aufhalter und sofort erreichbares Spezialwerkzeug zum eventuellen Abnehmen des nicht korrekt sitzenden Gipses nötig macht.
Rehegipse stellen hohe Anforderungen an alle Beteiligten. Druckveränderungen unter der Sohle können unbemerkt und unversorgt bleiben, Scheuerstellen mit Infektionsgefahr können durch den Gips verursacht werden und das absolut wichtige Kühlen der Zehe ist so nicht oder nur schwer möglich. Zudem entsteht eine zusätzliche Verletzungsgefahr durch Stolpern. Außerdem soll die Struktur eines Rehegipses besonders beim mittleren und hohen Rehegips nicht überfordert werden, sonst besitzt er nach kurzer Zeit nicht mehr die stützende Funktion in der gewünschten Form. denn er nimmt das Gesamtgewicht des Pferdes auf.

- Der Aderlass
Beim Aderlass werden Mengen von bis zu 5 Liter Blut abgenommen, die abhängig von Größe und Gewicht des Pferdes sind. Berechnet wird die richtige Menge wie folgt: 9 % des Körpergewichtes beim Pferd ist Blut, 10 % von dieser Blutmenge können abgenommen werden. Allerdings wird die Blutabnahme in der Regel an der mengenmäßigen Untergrenze gehalten, um das Risiko eines Kreislaufkollapses zu vermeiden.

Der Hufschmied arbeitet für gewöhnlich eng mit dem Tierarzt zusammen falls andere Maßnahmen in Betracht kommen:
Der Hufschmied übernimmt das Abnehmen der Eisen, falls dies durchführbar ist, die Herstellung einer „schwebenden Zehe“, das Kürzen bzw. Erhöhen der Trachten, das Einfräsen von Dehnungsfugen, die Anfertigung einer punktuellen Bohrung, das Entfernen des Narbenhorns und die Anbringung eines Rehebeschlages.
Kürzen oder Erhöhen der Trachten
Dies ist eines der größten Streitthemen in Bezug auf Hufrehe. Die Einen fordern das sofortige Hochstellen der Trachten ab der Akutphase bis zur vollständigen Ausheilung. Die Anderen plädieren für ein Kürzen der Trachten in mehr oder minder starkem Maße.

Für eine Trachtenerhöhung spricht, dass der Zug der tiefen Beugesehne vermindert und die Belastung in die weniger erkrankten Gefäß- und Wandlederhautbereiche der Trachten verlagert wird. Gegner der Trachtenerhöhung führen die Richtungsänderung der Hufbeinspitze nach unten, eine erhöhte Belastung des Aufhängeapparats und Hufbeinträgers und den reduzierten Hufmechanismus und die damit herabgesetzte Durchblutung des Hufes an.

Für eine Trachtenkürzung spricht die Gewichtsverlagerung auf die Trachten, die dem natürlichen Verhalten eines Rehepferdes entgegenkommt und deren korrekte anatomische Form aus den vom Menschen unbehandelten Pferdehufen wildlebender Pferde abgeleitet werden kann. Die Kürzung der Trachten führt zu einem bodenparalleleren Hufbein, die Gewichtsverlagerung auf die gekürzten Trachten verstärkt den Hufmechanismus und fördert so die bessere Durchblutung und Heilung der erkrankten Huflederhaut.

Während des Heilungsprozesses:
Während des Heilungsprozesses sollte die Belastung der geschädigten Zehe vermieden werden. Am einfachsten ist dies zu erreichen, indem die vordere Zehenwand im rechten Winkel abgenommen wird. Dies kann auch durch ein an dieser Stelle Luft lassendes Eisen geschehen, nicht aber durch verkehrt herum aufgenagelte Eisen. Als Mindestmaß gelten 3 mm Schwebe, 5 mm sind ideal.

Bei Rehebeschlag werden verschiedene Formen von Hufeisen verwendet. Alternativ können Kunststoffbeschlag, Klebeschuhe, Kunsthorn oder anschnallbare Hufschuhe verwendet werden.

Gibt es Heilungschancen?

Die Heilungschancen sind immer vom Grad der Erkrankung abhängig, eine umfassende Untersuchung durch einen Tierarzt ist also unabdingbar. Das Alter, Begleiterscheinungen, Vor- und Zusatzerkrankungen, das Gangvermögen vor und nach der Reheerkrankung, spielen ebenfalls eine Rolle. Gegebenenfalls kann man sich durch das Einholen einer Zweitmeinung zusätzliche Sicherheit verschaffen. Auch ein Hufschmied, der auf diesem Gebiet Erfahrung besitzt, ist ein guter Ansprechpartner.

Das Narbenhorn, als Verbreiterung der weißen Linie, bildet bei durchstandener Hufrehe einen lamellären Keil zwischen Lederhaut und der Hufaußenwand. Wird diese Verbreiterung nach und nach schmäler, heißt dass, der lamelläre Keil wächst heraus und das Hufbein nimmt wieder annähernd seine ursprüngliche (unrotierte) Position ein. Bei schwerer Rehe sinkt das Hufbein soweit in die Hufkapsel ab, dass starker Druck auf die Sohle ausgeübt wird. Dies führt dann zu einer Wölbung der Sohle nach unten (Vollhuf).

Anhand sogenannter „Reheringe“ können Krankheitsbeginn und weiterer Verlauf bestimmt werden. Der Krankheitsbeginn wird als ausgedehnte Rinne sichtbar, das Horn darüber, das sonst in parallel zueinander stehenden Ringen herunterwächst, läuft nun im Bereich der Trachten auseinander. Ist die Rehe überstanden, wird dies auch an wieder normal herunterwachsenden Ringen erkennbar. Dies geschieht jedoch nur, wenn eine umfassende, kontinuierliche Therapie vollzogen wird.

Bei einer Hufbeinrotation von bis zu 5,5° ist eine normale Einsatzfähigkeit des Pferdes sehr wahrscheinlich, bei einer Rotation von 5,5-11,5° ist dies nicht mehr so sicher und bei einer Rotation von über 12° erscheint ein zukünftiger Einsatz als Reitpferd als unwahrscheinlich.

Die Experten machen die Frage der Prognose für ein rehekrankes Pferd (und damit die Frage nach der späteren Reitbarkeit) nicht so sehr vom Grad der Hufbeinrotation, sondern von den Veränderungen im Lebensumfeld des Pferdes nach Auftreten der Rehe abhängig. Nach dieser schulmedizinisch nicht anerkannten Methode soll möglich sein, ein gesenktes oder im zweiten und dritten Grad rotiertes Hufbein wieder mit einer gesunden und stabilen Aufhängung am Wandhorn zu verankern, wenn die negativen Umweltfaktoren im Lebensraum des Pferdes beseitigt werden. Hierzu zählen: falsche Hufbearbeitung jeglicher Art (ob Beschlag oder Barhuf), fehlende Herdenhaltung (wobei ein rangniedriges Pferd nicht von den anderen gejagt werden sollte), mangelnde kontrollierte Bewegungsanreize, Boxenhaltung. Der Heilungsprozess kann sich in Abhängigkeit von der Vorschädigung und des Krankheitsverlaufes über Monate und ggf. Jahre hinziehen, ein vollständiges Ausheilen der Erkrankung ist bei entsprechend konsequentem Verhalten des Besitzers und regelmäßigen Korrekturen des erkrankten Hufes mit guter Prognose möglich. Die Schulmedizin geht jedoch davon aus, dass ein rehekrankes Pferd aufgrund der Schmerzen in der Huflederhaut nicht normal auffußt und dadurch selbst zu einer Verschlimmerung der Erkrankung beiträgt.

Wie kann man Vorbeugen?

Durch artgerechte Haltung wie ausreichende Bewegungsfreiheit auf einer entsprechend großen Fläche und Gruppenhaltung sowie Vermeidung von Stress und tägliche Hufpflege lassen sich einige auslösende Faktoren vermeiden. Zum Schutz vor Vergiftungsrehe sollten Giftpflanzen und Pilze von den Weiden entfernt werden.

Zur Prophylaxe der Geburtsrehe darf die Nachgeburt nicht herausgezogen werden und nach ihrem Abgang ist sie auf Vollständigkeit zu prüfen. Ist diese Ablösung der Nachgeburt nicht innerhalb von 2 Stunden geschehen, sollte ein Tierarzt verständigt werden.

Zur Vermeidung einer Belastungsrehe sollten Trab und Galopp auf harten Untergründen vermieden werden. Nach längeren oder anstrengenden Ausritten und Transporten können die Beine gekühlt oder mit Franzbranntwein oder speziellen Gels eingerieben werden. Zur Vorbeugung vor Stallrehe bei einseitiger Überbelastung, wird das Bandagieren des strapazierten Beines empfohlen. Gegebenenfalls kann ein kurzfristiges Aufhängen des Pferdes in einer entsprechenden Halterung sinnvoll sein.

Zur Prophylaxe der Futterrehe ist Übergewicht unbedingt zu vermeiden!! Es sollte stets rohfaserreiches Futter wie abgelagertes Heu und Haferstroh bevorzugt werden. Bei Zufütterung von Silage ist die Zusammensetzung des Frischgrases von Bedeutung, da Gräser wie Weidelgras und Klee einen hohen Anteil an wasserlöslichen Kohlenhydraten und somit auch an Fruktan besitzen, die zusammen mit Eiweiß für die Entstehung von Futterrehe verantwortlich sind. Weidegras unterliegt Tages- und Jahreszeitlichen Schwankungen. Überständiges Gras ist für Rehepferde am besten geeignet. Entsprechend dem Nährwertgehalt der Weide sollten Weidefläche und Weidezeiten mit den Bedürfnissen des Pferdes abgestimmt werden. Neues Futter sollte zunächst in kleinen Mengen gegeben werden, eine Futterumstellung muss immer langsam erfolgen.
Grundsätzlich sollte man auf versteckte Zucker in Form von Kohlenhydraten, Melasse und Fruchtzucker verzichten. Dazu zählen Müsli (Ausnahme Agrops Alpen Grün Strucktur Müsli), Obst (Bananen und Erdbeeren haben besonders viel Fruchtzucker), Brot (Klebeeiweiß), und Malzbier verzichten. Wenn der Energie Bedarf eines Pferdes nicht mehr allein durch den Rauhfutter Anteil gedeckt werden kann, ist Hafer das natürlichste und leicht verdaulichste Pferdefutter.

Ich hefte mal ein Bild an - zum Vergleich ein Röntgen Bild ohne Rotation, eines mit Absenkung und eines von eines von Landra (vorne Rechts- Rotationswert 0,7°) Anbei verlinke ich nochmal das Video, damit man sieht wie ungefähr der Gang im Reheschub aussieht

https://www.facebook.com/photo.php?v=316602131809533&set=vb.127326247417481&type=3&theater




Zeiten ändern uns

Zeiten ändern uns...

...und ehrlich gesagt bin ich froh um jeden einzelnen Fehler, den ich gemacht habe, nur das hat mich weiter gebracht.

Jeder soll und muss seine Erfahrungen machen und seinen Weg finden- und manchmal muss man Steine aus dem Weg rollen, die andere zum umkehren bewegt haben.

Ein gewisses Erfolgsziel zu verfolgen heißt jedoch nicht, dass man immer nur seinen eigenen Erfolg vor Augen hat- den eigenen Willen bekommt und gewinnt- und das Pferd an Ausstrahlung und Freude verliert, bis es sich verweigert....

Ein Erfolgsziel zu haben heißt im besten Fall Spaß an dem zu haben, woran man arbeitet - wobei der Spaß für Pferd und Mensch an erster Stelle steht.

Man kann ein Pferd nicht zum Erfolg zwingen ohne an Ausdruck und Eleganz zu verlieren- dem stimme ich zu, aber man kann Wege finden, die für jeden von uns zum selben Ziel führen- die Pferde bei Laune zu halten, sie gesund zu arbeiten und seine Ziele zu erreichen.

Es gibt keinen Weg der einen genau vorschreibt wie man zum gewünschtem Ziel gelangt- viele Wege führen nach Rom und jeder geht den, der für ihn am angenehmsten ist. Es ist schade, dass es Menschen gibt, die die einfachste Dressurarbeit verteufeln - das wichtigste um ein Pferd gesund zu erhalten.... Ich kann es nicht verstehen, aber ich akzeptiere es - auch wenn ich es nicht für gut heiße...

Warum aber fällt es manchen so schwer zu verstehen, dass man sich auch wenn man nicht nur durch die Wälder bummelt eine gleichgesellte Freundschaft ohne Dominanz zum Ziel machen kann? Das man sein Pferd auch ohne Zwang Schritt für Schritt an schwierigere Aufgaben führen kann-ohne Gewalt?

Sicherlich ist es eine Möglichkeit täglich mit der Gerte drauf zu kloppen und mit den Schlaufen alles zusammen zu ziehen was geht,um möglichst schnell einen Erfolg verbuchen zu können, was ganz bestimmt nicht fair ist! Genauso ist es aber möglich täglich am Knoti zu zerren und ohne Sattel mit dem Hackamore auf Anschlag über die Felder zu brettern - ob man damit langfristig glücklich wird? Man weiß es nicht. Fakt ist aber, jeder verfolgt ein anderes Ziel- will aber im Grunde das selbe, nämlich einen Erfolg verbuchen können- wie dieser aussehen mag ist Ansichtssache.

Auf lange Sicht wird es sicher nicht zum Erfolg führen, wenn man versucht sein Pferd zu zwingen- da werden Ausdruck und Eleganz ganz sicher verloren gehen- ab einem gewissem Punkt wird sich immer zeigen, ob man die richtigen Wege geht- man kann kein Pferd zwingen etwas gegen seinen Willen zu tun, wovor es Angst hat- man kann den Ehrgeiz und die Motivation des Pferdes nicht herbei prügeln - aber jeder der sein Pferd kennt, wird wissen wann es an der Zeit ist seine Wege zu überdenken um trotzdem zum gewünschtem Ziel zu gelangen.

Es ist schade, dass einige nicht akzeptieren können, wenn man sich umentscheidet weil man merkt das man an einigen Abzweigungen die falsche Richtung eingeschlagen hat, aber es ist OK und ich kann das akzeptieren. Niemand kennt sein eigenes Pferd besser als man selbst - und genau das sollten einige verstehen lernen!






Konkurrenzkampf im Reitsport - ist es wirklich nötig?


Mal ganz ehrlich:
Warum findet ständig dieser Konkurrenz Kampf statt?
Ist es nicht völlig egal, wieviel ein Pferd gekostet hat und wie hoch das Reiterliche Niveau ist?

Jeder verfolgt für sich ein Ziel - in meinem Fall ist es Landra in L Lektionssicher reiten zu können- und ich weiß, dass ich da vor allem noch ganz arg an meinen Fehlern arbeiten muss, um dieses Ziel in naher Zukunft zu erreichen.

Wie viele wissen hat sie nicht einmal 500€ gekostet, aber ist sie deswegen schlechter als andere die 5000 gekostet haben? Sie hat gar nicht mal so unbekanntes Papier, aber darauf kann man bekanntlich nicht reiten. Ist man ein schlechterer Mensch wenn man sich nicht ins gemachte Nest setzt und ein noch relativ junges, aber bereits ausgebildetes Pferd holt?

Es ist doch jedem selbst überlassen, egal für was man sich entscheidet- jeder verfolgt unterschiedliche Ziele und der Partner Pferd sollte zu diesen Zielen passen.

Es ist meiner Meinung nach völlig sinnlos darüber zu diskutieren, welches Pferd die bessere Abstammung hat und am meisten gekostet hat - man sollte sich für das entscheiden was zu einem selbst passt, oder bereit sein aus liebe zu seinem Pferd Kompromisse einzugehen.

Jedes Pferd, egal ob teures Sportpferd, oder günstiges Schlachtpony hat ein Recht darauf fair behandelt- und anständig versorgt zu werden.

Wir haben es mit Lebewesen zu tun, die alle samt in ihren ursprünglichen Bedürfnissen nicht zu unterscheiden sind.

Keiner ist besser oder schlechter als der andere- es liegt an uns etwas daraus zu machen und immer wieder zu hinterfragen ob der gewählte weg nicht nur für uns, sondern auch für unsere Pferde der richtige weg ist. Wer sein Pferd kennt und es beobachtet, der wird schnell merken wenn etwas nicht stimmt.

Trotz allem wird das eigene Pferd für jeden von uns im persönlichen Bezug immer das beste sein, dass berechtigt aber niemanden ein anderes Tier schlechter darzustellen, nur weil es nicht unseren Vorstellungen vom perfektem Partner entspricht.

Es ist doch gut, dass es unterschiedliche Reitweisen gibt- wie langweilig wäre der Sport ohne die vielen Eindrücke die man in anderen sparten bestaunen kann- oder die vielen verschiedenen Lösungswege die man dadurch gewinnen kann?

Einfach mal ein wenig mehr Toleranz zeigen, sich auf etwas einlassen um andere so zu verstehen wie jeder von uns erwartet verstanden zu werden würde es so viel leichter machen in der großen Welt des Reitsports, wo doch alle über verschiedenste Wege das selbe tun...




Arbeitet an der Beziehung zu Eurem Pferd

Arbeitet an der Beziehung zu Eurem Pferd- es ist nicht unerreichbar

Bis vor ein paar Wochen dachte ich, wir wären am Ziel- keine Panikattaken mehr, das erste Turnier mehr als Zufriedenstellend hinter uns gebracht - einfach das Typische Reiter- Pferd "Team"....

Aber von heute auf Morgen ging nichts mehr!
Dressur, Springen, Ausreiten, Bodenarbeit- alles endete gleich...
Wir sind aneinander geraten, mir ging es nicht schnell genug und Landra hat den Ausweg im Steigen gesucht. Zwischenzeitlich hatte ich ernsthafte Verkaufsgedanken- wahrscheinlich eine Entscheidung vieler Erfolgloser Reiter- wobei der Erfolg sich hier nicht auf Schleifen oder Pokale bezieht, sondern einfach auf die Reiterliche Ebene, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd.
Ein paar Nächte lag ich wach und habe mir den Kopf darüber zerbrochen und Gott sei Dank wendete sich das Blatt...

Wir haben wieder vermehrt am Boden gearbeitet und ich musste erkennen, dass es dem Pferd einfach an Sicherheit fehlte- sie brauchte mehr bestätigung auch mal etwas gut gemacht zu haben.

Die kurze Zeit in der jetzt einfach mal nichts ging hat mich von Grund auf neu gelehrt- einfach mal nichts zu verlangen und mein Pferd wieder als Freund kennenlernen. Wir hatten von Anfang an einen steinigen Weg- zu Beginn war sie in einigen Situationen unberechnbar und ich dachte, als wir das geklärt hatten wäre das Thema durch- aber so war es nicht.

Wenn ich heute daran zurück denke, bricht es mir fast das Herz zu erkennen wie verschlossen ich selbst war um das nicht schon viel früher zu erkennen...
Nichts desto trotz hat uns die Zeit auch weiter gebracht - ich habe erkannt, dass ich auch in Ihrer Gegenwart zufrieden bin, wenn wir nicht krampfhaft versuchen daran zu arbeiten immer besser zu werden- manchmal braucht es einfach Momente, die man mit einem Lebewesen genießen kann, ohne zu verlangen - reiten hin oder her...

Erst dadurch, dass sie mich auf ihre Art heftig zurecht gewiesen hat, hat sie mich gelehrt meine Entscheidungen zu überdenken. Trotz der vielen Tränen schaue ich immer noch gern auf alles vergangene zurück und sehe wie wir uns gemeinsam weiter entwickelt haben. Ich könnte sie gar nicht hergeben- erst mit ihrer Charakter Stärke hat sie es geschafft bei mir einen Schalter umzulegen, der neue Wege eröffnet hat, die zu neuen Zielen führen - und plötzlich erscheint alles so einfach...




Ist es DAS "once in a Lifetime Pferd" ?

Alle reden von DEM Pferd, das Once - in - a - lifetime Horse, mein Seelenpferd- der "großen Liebe"....

Was aber passiert wenn genau DAS Pferd die Ansprüche nicht mehr erfüllen kann- sei es durch Krankheit, Alter oder aus mangeldem Vermögen? Genau dann wird das Seelenpferd ausgetauscht und nach wenigen Wochen steht das neue Pferd- die neue große Liebe im Stall...

Ich frage mich, wer von den vielen unzähligen Seiten tatsächlich alles für sein Pferd geben würde, egal wie es danach weiter geht.
Wer würde denn heute noch kämpfen mit dem Wissen, dass es vielleicht nie wieder so sein wird wie es einmal war?

Diese Frage sollte sich jeder einmal stellen und für sich beantworten

(Bild August 2013)



Mach doch Mal Druck!

Mach mal Druck!
Setzt Dich durch!
Wozu hast Du denn Gerte und Sporen? 

Mach mal klar wer der Chef ist...

All das liest man täglich wenn es heißt: Das Pferd ist dominant. Aber was versteht man darunter, wenn es heißt ein Pferd ist zu dominant?
Ich habe ja nun mehrere Wochen zeit gehabt mich selbst ein wenig zu spiegeln und bin in meinem Fall zu dem Entschluss gekommen: Das Pferd wurde als dominant bezeichnet, weil es nicht das tat, was ich wollte und versucht hat die Rangfolge über den Menschen zu bekommen.

Man soll sich durchsetzen, dem Pferd klar machen wer das sagen hat- schließlich ist es um einiges stärker....

Ja, das ist es in der Tat! Aber wie bringe ich denn ein Fluchttier dazu, auf mich zu achten, wo es für das Tier ein leichtes wäre, seine Kraft gegen mich einzusetzen?
Oftmals geht es mehr oder weniger stark ausgeprägt über "Gewalt" - wobei man hier beachten muss, dass Gewalt nicht nur Physisch, sondern auch Psychisch stattfindet.

Es gibt ja mittlerweile die Verschiedensten Theorien zum Thema dominanz, aber sie verfolgen in gewisser Weise ein und das selbe Ziel- das Pferd soll gefügig werden und tun was wir verlangen.
Wir sollen es "beherrschen" heißt es in einer Form des Dominanz Trainings. Beherrschen? Ich soll ein Tier beherrschen? Die Definition von beherrschen mal übersetzt heißt: Macht über jemanden zu haben. Ich soll also die Macht über mein Pferd haben- das würde bedeuten ich müsste seinen Willen brechen, um es zu beherrschen.

Bis zu diesem Satz war ich eigentlich gar nicht so abgeneigt von gewissen Methoden, die eigentlich harmlos erschienen... Schließlich wollte ich doch einige Dinge in den Griff bekommen- soweit mein Grundgedanke. Aber dieser Satz hat mich abgeschreckt - und alles was ich bis dahin gelernt habe über Dominanz Training und der Boss sein, habe ich damit über Bord geschmissen und angefangen mich zu fragen, ob das sein muss? Es gibt sicher Pferde die ihre Grenzen sehr deutlich testen- wo es zur Gefahr wird, aber das ist ein anderes Thema. Eigentlich habe ich mit dem Versuch mein Pferd zu "beherrschen" das Gegenteil von dem erzielt was ich wollte- ich habe sie sauer gemacht. Wir haben einen Kampf geführt- nicht miteinander und füreinander, sondern gegeneinander.... Das ich diesen Kampf gandenlos verloren habe brauche ich wohl nicht näher zu erläutern....

Nun habe ich mir die Frage gestellt: Muss ich mein Pferd dominieren? Nein, muss ich nicht. Ich bin kein Pferd - mein Pferd darf innerhalb der Herde gern so dominant sein, wie es möchte. Ich bin kein Pferd, verhalte mich nicht wie eines und gehöre nicht zur Herde, sondern komme immer von außen auf das Pferd zu und verlange Dinge, die in der Herde niemals verlangt werden würden.

Es macht es eindeutig leichter, wenn ich meinem Pferd seinen eigenen Willen lasse und es ihm "Gewalt" die Chance lasse, eine eigene Entscheidung zu treffen. Es wird leider vermehrt deutlich, dass Strafen als Erziehungsmethode inzwischen sehr vertraut geworden sind. Ob das die Sache besser macht? Ich denke eher weniger....

Wenn man das Pferd entscheiden lässt, macht es vieles leichter- Mein Pferd ist so motiviert, dass sie beginnt von sich aus Dinge anzubieten, die ich sonst über andere Wege verlangt habe.
Es ist nicht leicht gefallen, ein Stück Kontrolle und "Macht" abzugeben, aber ich denke es wird sich lohnen...



WANN hört der Problem Pferde "Scheiß" auf?

Wann hört endlich dieser (sorry) "Problempferde" Scheiß auf?

Es sprießen Seiten aus dem Boden, auf denen von ganz schlimmen Problempferden berichtet wird- wobei die Defintion "Problempferd" da ja breit gefächert ist....

... es ist ein Problempferd weil es buckelt manchmal....
... manchmal geht er durch....
... der will partout nicht springen... usw!

Es wird von den Spektakulärsten Aktionen berichtet, nur um auf Facebook ganz viel Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen und plötzlich wird das "Problempferd" am Halsring auf dem Feld geritten und innerhalb 2 Wochen ist das große Vertrauen da!

Ich glaube, die meisten sind sich des Begriffs "Problempferd" überhaupt nicht bewusst! Traurig an der ganzen Sache ist, dass mich sich mit einem angeblich psychisch total kaputtem Pferd rühmen muss, um dem Konnkurrenzkampf unter den ganzen Seiten stand zu halten. Es gibt viele Pferde, die durch Menschenhand kaputt gemacht wurden - viele denen man vielleicht nicht mehr helfen kann- die treten nicht selten ihre letzte Reise an... Einige bekommen eine neue chance und mit viel Erfahrung, Ruhe und Geduld kann man das wieder hinkriegen- da geht es aber um weit aus größere Probleme, als ein Pferd welches hin und wieder mal einen Bocksprung macht, oder meint selbst das Tempo zu bestimmen.

Anstatt sich auf Facebook damit selbst in den Himmel zu loben, sollte man sich daran erfreuen, dass das eigene Pferd lebt! Es ist keine Maschine, sondern hat seinen eigenen Willen- manchmal vielleicht etwas übermütig und voller Lebensfreude, in anderen Situationen bringt es so vielleicht unwohlsein zum Ausdruck?! Anstatt dann zu sagen ich habe ein "Problempferd" sollte man sich 5 Sekunden Zeit nehmen und das eigene Handeln einmal aus Sicht des Pferdes betrachten. Man sollte stolz darauf sein, dass das eigene Pferd seinen Willen zum Ausdruck bringt - das er nicht gebrochen ist.
Das ein Pferd, welches in bestimmten Situationen in den Augen des Reiters nicht angemessen reagiert sollte man Nutzen um zu lernen, sich selbst zu spiegeln und zu überlegen wie man es besser machen kann, anstatt sein Pferd zu strafen! Man sollte Dankbar sein, dass man den besten Lehrer unterm dem Sattel hat der einem sofort sagt, was ihm nicht passt.

Durchaus gibt es im Umgang schwierige Pferde, ebenso wie es Pferde gibt, die nicht immer leicht zu reiten sind und ihre Grenzen sehr deutlich testen, aber auch das ist noch lange kein "Problempferd"!

Würde man ein sogenanntes Problempferd fragen, warum es keinen Menschen mehr auf seinem Rücken duldet, oder keinen Menschen mehr freundlich in seiner Nähe begrüßt würde es wahrscheinlich antworten: "Weil der Mensch mein Vertrauen missbraucht- und mir Schmerzen zugefügt hat".

Somit hätte sich in den allermeisten Fällen (wenige Ausnahmen ausgeschlossen) das Problem gefunden- nicht beim Pferd, sondern beim Menschen!

Man sollte sich hin und wieder die Zeit nehmen und ein gewisses Verhalten auf bestimmte Aufgaben zu hinterfragen- wenn man sein Pferd verstehen lernt, dann wird es mit dem Menschen kein Problem haben und nie die Angst haben müssen, dass wir sein Vertrauen missbrauchen werden. Es geht nicht darum Fehlerfrei zu sein, sondern seine Fehler zu erkennen und daraus zu lernen!

(Bild ist im Spiel entstanden - sie hat mich NICHT angeriffen, nach mir getreten oder sonst was)




Was kostet ein Pferd?

In letzter Zeit ist die Frage: "Was kostet ein Pferd?" in vielen Gruppen wieder sehr aktuell. 


In letzter Zeit verfolge ich immer wieder die Beiträge wo es darum, was ein Pferd denn so kostet - da werden Summen genannt, die ich persönlich als sehr unrealistisch betrachte.

Ein Pferd kostet nicht nur in der Anschaffung- wobei das meist der günstigste Teil ist. Ein Pferd kostet jeden Monat Geld- viel Geld!
Die Stallmiete (bei Selbstversorgern: Stroh, Heu, Wasser, Versicherung), Futter - was unter umständen selbst besorget werden muss, ein Schmied muss her, der Sattler muss regelmäßig kommen, der Zahnarzt sollte mindestens einmal im Jahr ins Maul gucken, Versicherungen sind von nöten - zumindest eine Haftpflicht sollte es sein, Impfungen, Wurmkuren, Blutbilder, Chiropraktiker und auch die Fahrtkosten müssen mit einberechnet werden. Welche Summe da unterm Strich zusammen kommt, hängt von vielen Faktoren ab- selbst bei den Ställen unterscheidet es sich regional schon extrem. Aber damit ist es noch nicht getan, ein Pferd kann krank werden- und wenn ein Klinikaufenthalt notwendig wird, dann beträgt die Rechnung schnell mehrere Tausen Euro die auch bezahlt werden wollen. Selbst wenn es nicht zu einem Klinikaufenthalt kommt, kann ein Pferd Krankheiten bekommen, die eine Langfristige- vielleicht sogar Lebenslange Behandlung nötig werden lassen- auch die kostet Geld! Pauschal kann man eine Summe also nicht nennen, weil niemand wissen kann, wie es am Ende wirklich aussieht. Wer sich weiter entwickeln möchte wird auf Unterricht nicht verzichten wollen, guter Unterricht ist teuer- vielleicht soll auch der ein oder andere Lehrgang besucht werden, oder ein paar Turniere möchte man reiten? Auch das ist alles mit Kosten verbunden. Ich für meinen Teil kann sagen, das ich MONATLICH nicht weit von einer vierstelligen Summe entfernt bin- darin sind nur Kosten inbegriffen, die regelmäßig anfallen. Sollte also ein Tierarzt Besuch von nöten sein, kommen diese Kosten selbstverständlich noch dazu!
Man vergisst schnell, wieviel Geld man da tatsächlich investiert, aber wenn man dann mal durchrechnet, wird einem bewusst, wieviel Geld sich da zusammen sammelt.

Neben dem finanziellen Aspekt braucht es aber noch mehr. Man investiert jeden Tag Zeit um sein Pferd zu arbeiten, Zeit die an anderen Ecken verloren geht- und wenn man Berufstätig ist, ist es meist die einizige Freizeit des Tages, die man dann im Stall verbringt. Wenn ein Pferd krank wird, dann ist man unter Umständen auch mal die halbe Nacht an der Seite seines Lieblings und muss am nächsten Morgen im Job immer noch "funktionieren".

Wer noch kein Pferd besessen hat, der kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wieviel es neben dem Geld ist, was man an Zeit, Geduld und Sorge in so ein Tier investiert. Fakt ist aber, dass man sein Pferd - hat man es erstmal gekauft 365 Tage, 24 Stunden am Tag, 7 tage die Woche hat. So ein Pferd will beschäftigt und versorgt werden - mit versorgen meine ich: bewegen, putzen, misten füttern usw. Da kann man sich nicht spontan überlegen drei Wochen einfach mal keine Lust darauf zu haben, seine Freizeit zu opfern um dreckig und nach Mist stinkend spät Abends Heim zu fahren, um am nächsten Tag wieder von vorne zu beginnen.

All das sollte man bedenken, wenn man sich überlegt sich ein Pferd anzuschaffen!

Respekt und Toleranz


Warum ist Toleranz und Respekt für so viele immer noch ein Fremdwort?

Egal um was es auf FB geht, irgendeiner hat immer was zu meckern. Man muss nicht alles gut heißen- das tue ich auch nicht, aber wenn ich etwas nicht verstehe, dann frage ich nach. Jeder Reiter hat für sich und sein Pferd ein anderes Endziel, aber das Hauptziel ist denke ich bei allen das selbe: Ein Harmonisches Paar bilden. Wie der Weg dahin auszusehen hat, dass steht in keinem Lehrbuch geschrieben und solange man nicht versucht sein Pferd gewaltsam zu unterdrücken und es zu zwingen, soll doch jeder für sich seinen Weg finden. Es gibt so viele verschieden Reitweisen die sich doch immer irgendwo ähneln, so viele verschiedene Methoden am Boden zu arbeiten- es passt eben nicht alles auf jedes Pferd. Jeder zweite führt sich auf wie der Super Profi, der sowieso alles besser kann. Natürlich wird man auf FB beurteilt, wenn man seine Bilder veröffentlicht, aber auch das sind nur Passagen und einzelene Momente. Der unterschied zwischen beurteilen und verurteilen scheint einigen nur leider nicht ganz bewusst zu sein- wobei ich nicht abstreiten möchte, dass es mir nicht auch schon das ein oder andere Mal passiert ist!
Wenn ich aber etwas - und damit meine ich eine Art zu arbeiten für MICH und MEIN Pferd verurteile, dann hat das entweder den Grund, dass es da Offensichtlich um Gewalt geht, egal ob Physisch oder Psychisch- oder, dass ich es probiert habe und feststellen musste es ist nicht unser Weg. Wobei letzteres NUR für uns nicht in Frage kommt, was nicht heißt, dass es für andere nicht die richtige Lösung ist. Wir alle machen Fehler und sicherlich bemerkt man diese Fehler nicht immer sofort, aber es hilft auch niemandem weiter, direkt zu "schreien". Viel sinnvoller ist es doch sachlich zu argumentieren und darauf zu hoffen, bei seinem Gegenüber etwas zu erreichen. Wenn man etwas nicht versteht, wird man wohl kaum aufgefressen, weil man fragt um das ein oder andere besser zu verstehen. Der eine hält Bodenarbeit für Sinnlos- ist doch OK wenn man ohne klar kommt, ich mache sie gern, akzeptiere aber auch, wenn jemand daran überhaupt keinen Spaß hat. Der nächste findet es sinnlos auf Kandare zu reiten, auch Ok - ist ja schließlich kein muss. ABER muss es wirklich sein, dass man Menschen VERurteilt nur weil sie anders arbeiten als man selbst?

Ich habe vor einiger Zeit angefangen, auch mal über meinen Tellerrand zu blicken und mich in den unterschiedlichen Disziplinen des Reitsports umgeschaut, wenn man das so sagen mag - auch da habe ich einiges für mich aufgegriffen, was ich für gut befunden habe um es selbst einmal zu probieren. Sicherlich machen wir alle Fehler und in der ein oder anderen Situation hat bestimmt jeder von uns schon mal überreagiert, was mir leider immer wieder auffällt ist, dass viele ganz vorn mit dabei sind, wenn es darum geht andere zu kritisieren- es aber kaum einer schafft sich am Ende auch einzugestehen, dass es vielleicht doch etwas zu viel des Guten war.
Ich zweifle nicht an, dass Kritik in viele Fällen berechtigt ist, aber wer ist am Ende auch bereit vor den Menschen, die man kritisiert hat mal den Hut zu ziehen, wenn sie sich etwas zu Herzen genommen haben - und wirklich an ihren Fehlern gearbeitet haben?
Perfekt sind wir alle nicht, aber wer selbst Respekt verlangt, der sollte auch Respekt entgegen bringen können- sowohl dem Menschen, als auch den Pferden- da kann ein Blick über den Tellerrand hinaus nicht schaden!

Tierärzte Studieren NICHT ohne Grund!

Ein Tierarzt studiert nicht ohne Grund

Da sich die Beiträge der Hobbytierärzte und verzweifelten Pferdebesitzer häufen, möchte ich auch mal etwas dazu sagen...

Wenn ein Pferd irgendwelche Krankheitssymptome - welche auch immer zeigt, dann ruft doch einfach den Tierarzt Eures Vertrauens an, in der heutigen Zeit besitzt jeder ein Handy - und der Tierarzt kann besser entscheiden, ob er akuten Handlungsbedarf sieht, oder nicht.

Gerade eben las ich in einem Beitrag, das bei Hufrehe einfaches kühlen und Schritt gehen völlig ausreicht- da muss kein Tierarzt kommen... Das ist völliger Blödsinn!
Bei Hufrehen besteht akuter Handlungsbedarf und zwar sofort! Man kann bis zum eintreffen des Tierarztes dem Pferd mit kühlen der Hufe helfen, aber einfach blind drauf los maschieren kann die ganze Sache nur verschlimmern. Es besteht das Risiko, dass das Hufbein sich absenkt - was durch das bewegen des Pferdes das Risiko weiter erhöht. Es wird dringend ein Tierarzt benötigt, der den Huf so stellt, dass das ein absenken verhindert wird- dieser wird dann auch mit einem Schmied das weitere vorgehen besprechen. Den Ratschlag zu erteilen, es einfach mal abzuwarten kann im schlimmsten Fall Lebensbedrohlich werden!

Bei einer Kolik sollte ebenfalls sofort ein TA zu Rate gezogen werden, um schlimmeres zu verhindern!

Facebook und andere Soziale Netzwerke, wie Reitsport Foren usw ersetzen im Akut Fall niemals die Einschätzung eines kompetenten Tierarztes vor Ort, der im Ernstfall als einziger die Situation tatsächlich abschätzen kann um schlimmeres rechtzeitig zu verhindern.