Oder ist weniger manchmal doch mehr?
Für ihre Pferde geben Besitzer viel Geld aus. Nicht unerheblich ist dabei das Sümmchen, dass in Form von Energiebarren, Mineralpellets, ölen und Pülverchen, sowie Vitaminpräperaten in der Futterkrippe versinkt.
Aber hilft es wirklich was es verspricht?
Die Hersteller von Zusatzfuttermitteln versprechen viel, dennoch sollte man dies nicht alles blauäugig hinnehmen.
Der Gesetzesgeber hat inzwischen die Gefahr auch beim Pferdefutter erkannt - und Gesundheits, - sowie Heilversprechen verboten.
Manche Irrtümer halten sich dennoch hartnäckig unter den Pferdebesitzern...
So heißt es oft: Einem nervösem, schreckhaftem Pferd hilft Magnesium um es zu beruhigen.
Ein Magnesiummangel kann tatsächlich zu Angstzuständen führen, dennoch sollte nicht blind ein Symptom behandelt werden, ohne die Ursache zu kennen.
Fakt ist: ein Funktionierender Organismus braucht ein bestimmtes Nährstoffangebot - das ist jedoch nicht mit Abwechslung auf dem speiseplan des Gewohnheitstieres Pferd zu verwechseln!
Um den Bedarf zu decken muss ein Pferd die benötigten nährstoffe über die täglichen Futterrationen aufnehmen.
Auch hier gilt: Zu viel des Guten kann schädlich sein!
Überdosierungen sind unnötig und zum Teil sogar schädlich.
Ein Kalcium Überschuss kann beispielsweise einen Mangenesiummangel hervorrufen.
Überdosierungen mit Vitamin A und D sind zum größten Teil ebenso unnötig und belasten den Stoffwechsel.
Das Spurenelement Selen ist wichtig, aber auch hier sind unter,- wie auch überversorgung ein akutes Problem:
Selen ist für den Abbau von Radikalen und Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodu
Zu viel Selen ist allerdings nicht weniger bedenklich. Der Überschuss des einzelnen Elements wirkt toxisch (giftig)!
Die Nährstoffe in vielen Futtermitteln werden nur als geschätzter zuverlässiger Wert mindestwert definiert, der die Wahrscheinlichkeit von Mangelerscheinungen senkt, aber nicht gänzlich ausschließt. Der Bedarf ist je nach Region, Lebensbedingungen des Tieres, Stress Stituationen und Krankheiten abhängig.
Da stellt man sich die Frage:
Wie macht man es nun richtig?
Wer auf Nummer sicher gehen will, der lässt jährlich eine Blutprobe in Kombination mit einer Haaranalyse (Haare speichern Langzeitwerte) machen, idealerweise gehört eine Untersuchung von Heu - und Kraftfutter dazu.
Relativ kostengünstig bietet dies zum Beispiel das Institut für Tiergesundheit der LUFA Nord - West an. Ein bekannter Standort hier im Norden ist Oldenburg.
(Dort bekam ich übrigens den Tipp, mein Mineralfutter alle 3 Monate zu wechseln, da die Wahrscheinlichkeit größer ist, dass der Organismus des Pferdes sich das herauszieht, was er wirklich braucht.)
Das wichtigste ist es jedoch immer, äußere Anzeichen wie Veränderungen im Fell, oder im Temperament des Pferdes zu beobachten, anstatt mögliche Symptome, die auf einen bestimmten Mangel hinweisen können in eigenregie zu behandeln.
Man sollte genau abwägen was wirklich im Futtertrog des eigenen Pferdes landen soll, was nötig und was unnötig ist. Die Wahrscheinlichkeit richtig zu liegen ist deutlich höher, wenn man nicht jedem werbeversprechen glauben schenkt und sich vor Augen hält, dass ein Pferd nicht mehr als Heu, ein gutes Bedarfsorientiertes Mineralfutter und gegebenenfalls etwas Hafer benötigt. Wenn man dabei die Futterqualität, äußere Anzeichen und die Lebenssituation genau im Auge behält, kombiniert mit regelmäßigen Blut - und Haaranalysen, sowie einer Fachkundigen Futterberatung (Tierklinik Bargteheide ist sehr zu empfehlen) ist man auf der sicheren Seite.
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