Wann hört endlich dieser (sorry) "Problempferde" Scheiß auf?
Es sprießen Seiten aus dem Boden, auf denen von ganz schlimmen Problempferden berichtet wird- wobei die Defintion "Problempferd" da ja breit gefächert ist....
... es ist ein Problempferd weil es buckelt manchmal....
... manchmal geht er durch....
... der will partout nicht springen... usw!
Es wird von den Spektakulärsten Aktionen berichtet, nur um auf Facebook ganz viel Aufmerksamkeit und Mitleid zu erregen und plötzlich wird das "Problempferd" am Halsring auf dem Feld geritten und innerhalb 2 Wochen ist das große Vertrauen da!
Ich glaube, die meisten sind sich des Begriffs "Problempferd" überhaupt nicht bewusst! Traurig an der ganzen Sache ist, dass mich sich mit einem angeblich psychisch total kaputtem Pferd rühmen muss, um dem Konnkurrenzkampf unter den ganzen Seiten stand zu halten. Es gibt viele Pferde, die durch Menschenhand kaputt gemacht wurden - viele denen man vielleicht nicht mehr helfen kann- die treten nicht selten ihre letzte Reise an... Einige bekommen eine neue chance und mit viel Erfahrung, Ruhe und Geduld kann man das wieder hinkriegen- da geht es aber um weit aus größere Probleme, als ein Pferd welches hin und wieder mal einen Bocksprung macht, oder meint selbst das Tempo zu bestimmen.
Anstatt sich auf Facebook damit selbst in den Himmel zu loben, sollte man sich daran erfreuen, dass das eigene Pferd lebt! Es ist keine Maschine, sondern hat seinen eigenen Willen- manchmal vielleicht etwas übermütig und voller Lebensfreude, in anderen Situationen bringt es so vielleicht unwohlsein zum Ausdruck?! Anstatt dann zu sagen ich habe ein "Problempferd" sollte man sich 5 Sekunden Zeit nehmen und das eigene Handeln einmal aus Sicht des Pferdes betrachten. Man sollte stolz darauf sein, dass das eigene Pferd seinen Willen zum Ausdruck bringt - das er nicht gebrochen ist.
Das ein Pferd, welches in bestimmten Situationen in den Augen des Reiters nicht angemessen reagiert sollte man Nutzen um zu lernen, sich selbst zu spiegeln und zu überlegen wie man es besser machen kann, anstatt sein Pferd zu strafen! Man sollte Dankbar sein, dass man den besten Lehrer unterm dem Sattel hat der einem sofort sagt, was ihm nicht passt.
Durchaus gibt es im Umgang schwierige Pferde, ebenso wie es Pferde gibt, die nicht immer leicht zu reiten sind und ihre Grenzen sehr deutlich testen, aber auch das ist noch lange kein "Problempferd"!
Würde man ein sogenanntes Problempferd fragen, warum es keinen Menschen mehr auf seinem Rücken duldet, oder keinen Menschen mehr freundlich in seiner Nähe begrüßt würde es wahrscheinlich antworten: "Weil der Mensch mein Vertrauen missbraucht- und mir Schmerzen zugefügt hat".
Somit hätte sich in den allermeisten Fällen (wenige Ausnahmen ausgeschlossen) das Problem gefunden- nicht beim Pferd, sondern beim Menschen!
Man sollte sich hin und wieder die Zeit nehmen und ein gewisses Verhalten auf bestimmte Aufgaben zu hinterfragen- wenn man sein Pferd verstehen lernt, dann wird es mit dem Menschen kein Problem haben und nie die Angst haben müssen, dass wir sein Vertrauen missbrauchen werden. Es geht nicht darum Fehlerfrei zu sein, sondern seine Fehler zu erkennen und daraus zu lernen!
(Bild ist im Spiel entstanden - sie hat mich NICHT angeriffen, nach mir getreten oder sonst was)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen