Freitag, 26. Juni 2015
...Es lebt ja NOCH
… Es lebt ja noch…!
Ein Satz, welcher mich regelmäßig innerlich zum brodeln bringt.
Es fragt jemand nach Kritik: sei es in der Fütterung, beim longieren, dem reiten oder der Haltung- was dann kommt ist allerdings oftmals nicht erwünscht…
Man erhofft sich zu hören, dass man alles richtig macht- tritt dieser Fall nicht ein rettet man sich mit den Worten: "es lebt ja noch!"
In der Tat lebt es noch, aber die Frage ist ja nicht ob, sondern WIE…
Sicherlich wird es das Pferd wahrscheinlich nicht umbringen wenig, oder gar nicht raus zu kommen, auch das schmackhafte gut gemeinte Müsli bedeutet nicht gleich das Todesurteil, ebenso wenig wird es wahrscheinlich tödlich sein das Pferd nur mit weg gedrücktem rücken durch die Gegend rennen zu lassen, aber es wird die Lebensqualität ziemlich einschränken!
Wir sollten hin und wieder einmal darüber nachdenken, dass ein Pferd eigentlich nicht zum reiten gemacht wurde - wir es aber zu unserem Vergnügen nutzen. Viele Pferde leiden über Jahre still....
Eine widersetzlichkeit wird als ungehorsam abgetan, dass zu dicke Pony war schon immer zu rund - ABER es lebt ja noch!
Bis die Folgen sichtbar werden vergehen oftmals Jahre und natürlich fragt man sich als vermeintlich fürsorglicher Pferdeliebhaber wo kommt bloß die Hufrehe her? Das niedliche runde pony stand doch schließlich immer auf der weide und über das Leckere Müsli freut es sich doch ganz besonders! Der Auslöser der Kissing Spines wird in der Rasse gesucht - schließlich soll doch jedes Pferd so laufen wie es möchte!
Die Jahrelangen widersetzlichkeiten schiebt man einfach auf die Charaktere des Pferdes - war doch immer so!
Jedes mal, wenn jemand schreibt: ES LEBT JA NOCH! Müsste man sich im gleichen Moment fragen WIE lebt es denn? Erfüllen wir die Bedürfnisse und sorgen damit für das Wohlbefinden und die Ausgeglichenheit unserer Pferde?
Sind nicht vielleicht wir daran schuld, dass unser Pferd sich gegen etwas wehrt?
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