Da für mich das Jahr 2014 Reiterlich beendet ist, erfolgt bereits heute unser Jahresrückblick...
- Zu Beginn des Jahres lief es nicht so gut, dass Steige Problem schlich sich langsam ein und festigte sich immer mehr, so dass ich relativ schnell an einem Punkt war, an dem die Lust zu reiten sich minderte....
- Im April haben wir es kurzzeitig mit Parelli probiert, was mir im erstem Moment sehr positiv erschien, bei der späteren Betrachtung der Bilder und Videos aber klar zeigte, dass das Pferd in dieser Situation "Stress" hat - das Ziel sollte sein, dass wir wieder besser miteinander zurecht kommen, aber nicht mit "Gewalt".
- Mitte April gab es das OK vom Tierarzt einen Versuch zu starten sie Barhuf laufen zu lassen, was auch direkt gut klappte....
- Kurz vor unserem ersten Turnier passierte das, was in meinem Kopf immer das Horrorszenario war.... Sie stieg, verlor das Gleichgewicht und kippte mit mir oben drauf weg!
Geistesgegenwärtig bin ich unter ihr weg gesprungen und stand neben ihr während sie auf mich zukippte und mich mit zog- Gott sei Dank ist weder ihr noch mir etwas passiert!
Ich habe lange hin und her überlegt, ob es überhaupt einen Sinn ergibt mit ihr und den zu dem Zeitpunkt herrschenden Differenzen zwischen uns los zu fahren, habe ich mich aber Schlussendlich doch dafür entschieden es zu probieren....
Am 14. Mai war es also soweit - unser erstes Gemeinsames Turnier:
Ich hatte 3 Prüfungen genannt
Ein E Springen, Eine E Dressur und eine A Dressur
Bis zu diesem Tag sind wir NIE einen ganzen Parcours gesprungen, da es an unserem Stall nicht die Möglichkeit dazu gab...
Der Tag begann mit dem E - Springen, für das ich ganze 5 Minuten Zeit zum abreiten hatte, da die Prüfung wegen des Ausfalls der vorherigen Prüfung vorgezogen wurde.
Wie sich später rausstellen sollte, war es ganz gut, dass sie noch gar nicht richtig wach war und somit im Parcours ziemlich gelassen blieb (sie wurde ja recht schnell heiß wenn es um's springen ging)....
Zu meinem erstaunen sind wir durchgekommen - es gab zwar 0,5 Abzug, weil ich mich einmal zum Vorbeireiten entschieden habe, da es überhaupt nicht passte, allerdings war mir die Wertnote total egal, weil ich eh nicht damit gerechnet hatte überhaupt bis zu Sprung 2 zu kommen- umso breiter war natürlich mein Strahlen und die Begeisterung und das Lob für mein Pferd, auch wenn es nur eine 5,9 als Endnote gab!
Danach hatten wir erstmal Zeit und haben die Pferde ganz in Ruhe grasen lassen und uns selbst mit Kuchen gestärkt, bevor es dann in die E - Dressur ging...
Die Halle kannte sie zwar schon, da wir einige Wochen zuvor Dank Anette (ihrer Züchterin) die Möglichkeit bekamen sie einmal gucken zu lassen, damit sie möglichst wenig Stress hat. Nun stand aber ein Richtertisch in der Halle, der mir etwas zu denken gab, da wir aber erst letztes Paar in dieser Aufgabe waren, habe ich beim Einreiten die Chance genutzt ihr in Ruhe den Tisch zu zeigen, ehe die Aufgabe begann...
Sie war ziemlich triebig, was für sie eigentlich ziemlich ungewöhnlich ist, aber mir war es lieber so, als wenn sie einfach los schießt...
Alles in allem war ich mit unserer Leistung mehr als zufrieden, auch wenn nicht alles Perfekt lief....
Als ich dann die Wertnote 8,0 gehört hatte konnte ich es kaum fassen und bin meinem Pferd einfach nur noch Dankbar um den Hals gefallen! Leider blieb mir nicht viel Zeit, da wir direkt erstes Paar in der A- Dressur waren (die Aufgabe sind wir bis dahin auch nie vorher geritten), da merkte man allerdings, dass die Luft raus war und die Kraft des Pferdes, sowie meine ziemlich erschöpft waren.
In der Trabverstärkung kam nicht mehr wirklich viel, da hätte man deutlich mehr zeigen können, aber ich muss gestehen diese Diagonale kam mir soooo lang vor „tongue“-Emoticon - alles in allem war es bis auf Kleinigkeiten aber wirklich in Ordnung und ich konnte es ihr wirklich nicht verübeln, dass sie keine Power mehr hatte. Zu meinem erstaunen wurde aber auch dieser Ritt mit einer 7,5 belohnt!
Ich kann nicht beschreiben wie stolz ich auf mein Pferd war - sie hat an diesem Tag wirklich alles gegeben!
Platz 6 im E springen, Platz 2 in der E Dressur und Platz 4 in der A Dressur- besser hätte es nicht laufen können!
Trotz einem wahnsinnig anstrengendem, aber durchaus mehr als zufriedenstellendem Tag bin ich mit einem großem Fragezeichen im Kopf nach Hause gefahren, weil ich mir einfach nicht erklären konnte, warum an diesem Tag einfach alles klappte, obwohl wir Wochenlang einen "Kampf" geführt haben....
- Es dauerte ein paar Tage, bis ich mir die Videos immer und immer wieder angeschaut hatte, um letztendlich zu dem Entschluss zu kommen: ICH bin der Grund für unsere Differenzen! Ich habe zu Hause immer volle Leistung verlangt und erwartet das sie "funktioniert"- an diesem Tag war alles anders, meine einzige Erwartung war Erfahrungen zu sammeln, völlig unvoreingenommen...
- Als das klar war entschied ich mich für eine Pause, um mir selbst und ihr diesen Erwartungsdruck zu nehmen - geritten bin ich selten, dafür haben wir vermehrt vom Boden gearbeitet - Doppellonge, Langzügel, bis hin zur Freiarbeit und dem freien longieren.
Mit der Zeit wurde bemerkbar, wieviel lockerer wir beide wieder aufeinander zu gehen konnten, was sich natürlich auch positiv auf unsere Beziehung auswirkte...
Ich konnte mich wieder zu ihr setzen wenn sie sich wälzte, frei reiten und völlig ohne Stress ins Gelände gehen...
6 Wochen habe ich uns eine Pause gegönnt, in der ich mir natürlich Gedanken gemacht habe, wie wir weiter vorgehen und was passiert wenn unterm Sattel wieder das Problem auftaucht, sobald man etwas verlangt.
- Am . Juli probierten wir eine neue Trainerin aus - die liebe Anja von Ganzheitlich mobile Reitschule - Anja Ruröde.
Sie hat sich geduldig unsere Probleme angehört, aber auch mir direkt klar gemacht, wo das Problem liegt und das natürlich meine Reaktion nicht immer richtig war... Trotzdem hat sie es geschafft, so eine Ruhe zu vermitteln, dass jegliche Anspannung binnen Sekunden von mir abfiel - ich glaube ich war noch nie selbst so locker und frei im Kopf wie da! Dieses Gefühl musste ich abspeichern und mitnehmen, ich habe fleißig an dem gearbeitet was mir aufgetragen wurde- und schon bald stellten sich erste Erfolge ein.
Seitdem ging es stetig Bergauf, das Steigen war ein Problem, was es nicht mehr gab- wie weg gezaubert! Selbst im Gelände und auf dem Stoppelfeld ließ sie sich Problemlos und in aller Ruhe V/A reiten - das war Neuland für mich! Sonst hatten wir immer das Problem, dass sie eine tickende Zeitbombe war und gern mal sämtliche Hilfen ignorierte- auch das Problem gibt es nicht mehr....
- Im August wurde Dank meiner lieben Freundin Mariella ein Traum wahr- einmal samt Pferd ins Watt!
Auch da keine Spur von einem unkontrolliertem Pferd- sie sprang ins Wasser als hätte sie nie etwas anderes getan und ich? Ich saß auf meinem Pferd und hätte die ganze Welt umarmen können...
Da Landra sich leider auf dem Rückweg verletzt hatte (nur eine leichte Prellung) fiel die Geplante A Dressur am 9. August für uns aus, aber das konnten wir verschmerzen.
- Im September dann Turnier Nummer 2:
Das erste Mal, dass sie alleine Hänger fahren musste- und sie hat es wirklich gut gemeistert. Auf dem Abreiteplatz ein Tiefenentspanntes Pferd, die selbst noch die Ruhe weg war, als mich ein Haufen kreuz und quer umher wuselnder Reiter völlig kirre machten....
Wir waren erstes Paar in dieser Prüfung, so dass ich leider nicht genug Zeit hatte, sie einmal am Richterhäuschen vorbei zu reiten - das fand sie nämlich so gruselig, dass sie Anfangs gar nicht in die Richtung wollte, somit war die gesamte Prüfung ziemlich stockend und sie glotze in der Ecke ganz besonders...
Immerhin ist sie nicht durchgedreht, oder aus dem Viereck gesprungen (was meine Größte Befürchtung war) - immerhin sind wir von x- zu x gekommen, auch wenn es definitiv alles andere als gut war verbuche wir das als Erfahrung und nehmen es mit in's neue Jahr.
- Am 29. September stand für uns alle ziemlich spontan aus persönlichen Gründen ein Stallwechsel an - das alles lief sehr Stressfrei ab und Landra hat sich super schnell gut eingelebt, was natürlich das wichtigste ist!
- Seit dem 10.10. gehört nun auch Tequila dazu
Am 29.10. hatte ich nun dummerweise einen blöden Arbeitsunfall und falle einige Wochen/Monate aus, somit hat Landra ziemliches Sparprogramm, da ich immer auf andere angewiesen bin- und Tequila komplett Pause...
Trotzdem geht an ganz Großes Dankeschön vor allem an Mein Pferd, die mir so viele tolle und Lehrreiche Momente beschert hat, ebenso wie an alle anderen, die uns in diesem Jahr auf unserem Weg begleitet haben!
Ein Riesen Dank an Anja für die Fahrdienste und das übernehmen von Landra, wenn ich mal nicht konnte, an die andere Anja für den Unterricht, an Janne, Michelle und meinen Mann für unvergessene Momente auf Bild und Video- und natürlich ein wahnsinnig Großes Danke an meine Chefin und meinen Chef „heart“-Emoticon
Selbstverständlich beende ich das Jahr 2014 nicht ohne ein Video mit den wichtigsten Momenten noch einmal zusammen gefasst
https://www.youtube.com/
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