Samstag, 27. Juni 2015

Was kostet ein Pferd?

In letzter Zeit ist die Frage: "Was kostet ein Pferd?" in vielen Gruppen wieder sehr aktuell. 


In letzter Zeit verfolge ich immer wieder die Beiträge wo es darum, was ein Pferd denn so kostet - da werden Summen genannt, die ich persönlich als sehr unrealistisch betrachte.

Ein Pferd kostet nicht nur in der Anschaffung- wobei das meist der günstigste Teil ist. Ein Pferd kostet jeden Monat Geld- viel Geld!
Die Stallmiete (bei Selbstversorgern: Stroh, Heu, Wasser, Versicherung), Futter - was unter umständen selbst besorget werden muss, ein Schmied muss her, der Sattler muss regelmäßig kommen, der Zahnarzt sollte mindestens einmal im Jahr ins Maul gucken, Versicherungen sind von nöten - zumindest eine Haftpflicht sollte es sein, Impfungen, Wurmkuren, Blutbilder, Chiropraktiker und auch die Fahrtkosten müssen mit einberechnet werden. Welche Summe da unterm Strich zusammen kommt, hängt von vielen Faktoren ab- selbst bei den Ställen unterscheidet es sich regional schon extrem. Aber damit ist es noch nicht getan, ein Pferd kann krank werden- und wenn ein Klinikaufenthalt notwendig wird, dann beträgt die Rechnung schnell mehrere Tausen Euro die auch bezahlt werden wollen. Selbst wenn es nicht zu einem Klinikaufenthalt kommt, kann ein Pferd Krankheiten bekommen, die eine Langfristige- vielleicht sogar Lebenslange Behandlung nötig werden lassen- auch die kostet Geld! Pauschal kann man eine Summe also nicht nennen, weil niemand wissen kann, wie es am Ende wirklich aussieht. Wer sich weiter entwickeln möchte wird auf Unterricht nicht verzichten wollen, guter Unterricht ist teuer- vielleicht soll auch der ein oder andere Lehrgang besucht werden, oder ein paar Turniere möchte man reiten? Auch das ist alles mit Kosten verbunden. Ich für meinen Teil kann sagen, das ich MONATLICH nicht weit von einer vierstelligen Summe entfernt bin- darin sind nur Kosten inbegriffen, die regelmäßig anfallen. Sollte also ein Tierarzt Besuch von nöten sein, kommen diese Kosten selbstverständlich noch dazu!
Man vergisst schnell, wieviel Geld man da tatsächlich investiert, aber wenn man dann mal durchrechnet, wird einem bewusst, wieviel Geld sich da zusammen sammelt.

Neben dem finanziellen Aspekt braucht es aber noch mehr. Man investiert jeden Tag Zeit um sein Pferd zu arbeiten, Zeit die an anderen Ecken verloren geht- und wenn man Berufstätig ist, ist es meist die einizige Freizeit des Tages, die man dann im Stall verbringt. Wenn ein Pferd krank wird, dann ist man unter Umständen auch mal die halbe Nacht an der Seite seines Lieblings und muss am nächsten Morgen im Job immer noch "funktionieren".

Wer noch kein Pferd besessen hat, der kann wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wieviel es neben dem Geld ist, was man an Zeit, Geduld und Sorge in so ein Tier investiert. Fakt ist aber, dass man sein Pferd - hat man es erstmal gekauft 365 Tage, 24 Stunden am Tag, 7 tage die Woche hat. So ein Pferd will beschäftigt und versorgt werden - mit versorgen meine ich: bewegen, putzen, misten füttern usw. Da kann man sich nicht spontan überlegen drei Wochen einfach mal keine Lust darauf zu haben, seine Freizeit zu opfern um dreckig und nach Mist stinkend spät Abends Heim zu fahren, um am nächsten Tag wieder von vorne zu beginnen.

All das sollte man bedenken, wenn man sich überlegt sich ein Pferd anzuschaffen!

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